RTL-Medizinexperte Dr. Specht im Interview

Gurgeln & Co. bei Corona: Kann man einem schweren Verlauf vorbeugen?

Sick woman  lying in bed with high fever. Cold, flu, fever and migraine
Im ersten Schritt ist die wichtigste Maßnahme, um einem schweren Verlauf vorzubeugen, sich impfen zu lassen.
Alexander Raths - Fotolia, Alexander Raths

Die Infektionszahlen steigen wieder – Deutschland rollt geradewegs auf eine vierte Corona-Welle zu. Dabei hat der Großteil der Geimpften nur einen milden Verlauf, nur wenige klagen über schwere Symptome. Auf den Intensivstationen befinden sich vor allem Corona-Erkrankte, die nicht geimpft sind. Doch was kann ich tun – ob geimpft oder nicht –, wenn ich an Corona erkranke und einen schwere Verlauf habe? RTL-Medizinexperte Dr. Christoph Specht erklärt im Interview, ob und wie Sie dem vorbeugen können.
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Die Impfung ist das A und O!

„Zunächst einmal ist das Wichtigste, sich impfen zu lassen. In erster Linie schützt die Impfung nämlich nicht unbedingt die Mitmenschen vor einer Infektionen, sondern einen selbst vor einem schweren Infektionsverlauf. Das ist also quasi eine vorgezogene Therapie gegen eine Corona-Erkrankung“, so Dr. Specht.

Niedriger Vitamin-D-Spiegel ist mit schwerem Verlauf assoziiert

„Man weiß, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel mit einem schweren Verlauf assoziiert ist. Das heißt aber nicht, dass ich, wenn ich an Corona erkranke, Vitamin D einnehmen kann und so die Symptome lindere. Das funktioniert so nicht. Das müsste früher einsetzen, man müsste also darauf achten, dass man im Winter, wo der Vitamin-D-Spiegel sowieso runtergeht, darauf achtet, dass man genügend Vitamin D zu sich nimmt.“

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Helfen Mundspülung zur Verringerung der Virenlast?

„Die Idee, beispielsweise mit Listerine oder einem anderen Mundwasser zu gurgeln, um die Virenlast zu verringern, ist generell nicht schlecht, führt jedoch nicht zur Linderung der eigenen Symptome. Ich kann damit die Viruslast im Rachen reduzieren, wenn ich etwa alle acht Stunden gurgle. Dies hat jedoch nicht für den Träger selbst, sondern für seine Ansteckungsfähigkeit eine Bedeutung. Wenn die Viruslast geringer ist, wird das Risiko einer Ansteckung reduziert. Als Therapie für einen selbst funktioniert dies jedoch nicht“, so der RTL-Medizinexperte.

Hilt ein Messgerät, um früh genug eine geringere Sauerstoffsättigung zu erkennen?

„Ein Gerät, mit dem man die Sauerstoffsättigung messen kann, ist nichts, mit dem man als Laie Zuhause herum hantieren sollte. Das ist eine ärztliche Geschichte, im Zweifelsfall machen Sie sich je nach Ergebnis nur selbst verrückt. Wenn man an Corona erkrankt ist, kann man vom Arzt untersuchen lassen, wie es um die eigene Sauerstoffsättigung steht, um mögliche Behandlungen vorzunehmen. Wenn es darum geht, eine mögliche Erkrankung früh genug zu erkennen, hilft so ein Gerät nicht.“ (jos)

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