Polizei veröffentlicht Bilder der perfiden Inszenierung

So wollte Babis A. den Mord an Caroline C. (✝20) vertuschen

Caroline C. und ihre Familie.
Caroline C. (✝20) mit ihrer Tochter Lydia (1) und ihrem Ehemann Babis A. (33).
Instagram

Was für ein perfider Plan: Um den Mord an seiner Ehefrau Caroline C. (†20) zu vertuschen, inszeniert Babis A. (33) einen Raubüberfall. Er fesselt nicht nur sich selbst und seine tote Frau, sondern stranguliert auch den Familienhund Roxy und knüpft ihn an der Leine am Treppengeländer auf. Nun veröffentlichte die griechische Polizei Bilder vom Tatort, die die Inszenierung zeigen.

So inszenierte er den Raubüberfall

Auf dem Foto ist links die Glastür zu sehen, durch die die Einbrecher angeblich ins Haus kamen. Auf dem Boden liegt die Überwachungskamera, die anschließend bei der Überführung von Babis A. half.
Auf dem Foto ist links die Glastür zu sehen, durch die die Einbrecher angeblich ins Haus kamen. Auf dem Boden liegt die Überwachungskamera, die anschließend bei der Überführung von Babis A. half.
ENEX/Greece Antenna

Auf den Bildern ist das Wohnzimmer der Familie in dem Haus in der Nähe von Athen zu erkennen. Hier inszenierte Babis A. den Raubüberfall, den er der griechischen Polizei am 11. Mai auftischte. Die Bilder zeigen die Glastür, durch die die angeblichen Einbrecher eingedrungen seien. Diese hatte Babis A. wohl eingeschlagen, nachdem er seine Ehefrau getötet hatte, um den Einbruch zu inszenieren.

Auch zu sehen ist eine Überwachungskamera, die auf dem Boden liegt. In seiner ersten Aussage behauptete der 33-jährige, dass die Speicherkarte von den erfundenen Einbrechern entfernt wurde. Später stellte sich heraus: Er hatte die Speicherkarte bereits drei Stunden vor Carolines Tod selbst entfernt.

Selbst geraubtes Bargeld dachte sich Babis A. aus

In diesem Monopoly-Karton sollen sich laut Babis A. über 11.500 Euro befunden haben, die die Einbrecher geklaut hätten. Auch das war laut der Polizei erfunden.
In diesem Monopoly-Karton sollen sich laut Babis A. über 11.500 Euro befunden haben, die die Einbrecher geklaut hätten. Auch das war laut der Polizei erfunden.
ENEX/Greece Antenna

Ebenfalls zu sehen: Ein leerer Karton des beliebten Familienspiels Monopoly. Hier hätten angeblich 11.500 Euro drin gelegen, die die Einbrecher geraubt hätten. Laut der Ermittler hat aber nicht einmal das Geld jemals existiert – geschweige denn die Einbrecher.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Babis A. tötete auch den Hund - um den Einbruch glaubhafter zu machen

Der nicht mal ein Jahr alte Husky wurde von Babis A. ebenfalls getötet. Der Tod des Hundes sollte die Story des Überfalls glaubhafter machen.
Der nicht mal ein Jahr alte Husky wurde von Babis A. ebenfalls getötet. Der Tod des Hundes sollte die Story des Überfalls glaubhafter machen.
Instagram

Besonders perfide bei seiner Inszenierung: Der 33-jährige Pilot tötete auch den knapp einjährigen Husky Roxy, um den Überfall glaubhafter zu machen. Und als sei das nicht schon grausam genug, knüpft er den toten Hund anschließend an der Leine am Treppengeländer auf. Bei Facebook trauert das Tierheim, aus dem die Familie Roxy Anfang Dezember im Alter von zwei Monaten adoptiert hatte, um den Hund und sein Frauchen. In einem Post schreibt das Tierheim an Caroline gerichtet: „Wir wünschen dir und unserer kleinen Roxy ein schönes Paradies. Von dort oben wirst du die kleine Lydia beschützen.“

Drei Beweise überführen den Täter

Doch die perfide Inszenierung fliegt auf. Gleich drei Spuren werden Babis A. zum Verhängnis: So zeichnete sein Mobiltelefon zu einer Zeit Schritte auf, als der Hubschrauberpilot nach eigener Aussage gefesselt hätte sein müssen. Ein weiteres Indiz lieferte die Speicherkarte der Überwachungskamera: Sie wurde um 1.20 Uhr nachts entfernt – die angeblichen Täter sollen allerdings erst Stunden später eingebrochen sein.

Der dritte Beweis, mit dem die Polizei Babis A. konfrontierte: Daten von Carolines Fitness-Tracker zeigen, dass ihr Herzschlag eine ganze Stunde vor dem Zeitpunkt stoppte, den der 33-Jährige als Tatzeitpunkt angegeben hatte.

Nach einem achtstündigen Verhör gibt Babis A. die Tat schlussendlich zu und die Polizei verkündet am 17. Juni: „Der Täter ist ihr 33-jähriger Ehemann, der die Tat gestanden hat.“ Als Motiv führte er einen Ehestreit an. Am Donnerstag (24. Juni) sagte er vor Gericht aus, dass die 20-Jährige vor der Geburt von Lydia eine Fehlgeburt gehabt habe. Anschließend sei sie ihm gegenüber aggressiv gewesen. Auszüge aus Carolines Tagebuch, die dem Gericht vorliegen, sollen aber zeigen, dass Babis A. schon öfter gewalttätig gegenüber seiner Frau gewesen war.

Streit um Sorgerecht für Lydia

Nun beginnt der Kampf um das Sorgerecht für die kleine Lydia. Derzeit kümmern sich die Eltern von Babis A. in Athen um das kleine Mädchen. Doch Carolines Eltern David und Susan, die auf der griechischen Insel Alonissos leben, wollen laut der „Sun“ beim Familiengericht in Athen das alleinige Sorgerecht erwirken.

Der Anwalt der Familie Thanassis Harmanis sagte zur Sun: „Sie wollen ihr Enkelkind nicht den Eltern eines Mörders geben.“ (nfi)