Zu Fuß durch Hessen
Graffiti, Gießkannen und eine Kugel Gurke-Limette: Das sind Gießens skurrile Ecken!
Lange Schlangen an den Flughäfen, volle Züge und Stau auf den Straßen: Wer in den Urlaub fährt oder fliegt, der braucht aktuell immer mal wieder gute Nerven und sehr viel Geduld. Wer darauf so gar keine Lust hat, für den bietet sich der Urlaub vor der eigenen Haustür an. Und hier hat Hessen so einiges zu bieten. Unsere Reporterinnen Rebekka Bednorz und Laura Schuster haben sich auf die Suche nach Hessens schönsten Ecken gemacht – und zwar zu Fuß. Der erste Stopp ihrer Wandertour: Gießen!
Kunst unter freiem Himmel
Kunst und Kultur gibt es nur in Museen? Weit gefehlt, denn in Gießen lassen sich die Kunstwerke unter freiem Himmel bestaunen. Überall in der Stadt kann man die unterschiedlichsten Graffitis entdecken. Manche sind unübersehbar, andere findet man erst auf den zweiten Blick. Die Idee für die Street-Art-Galerie hatte das Gießener Künstlerkollektiv 3 Steps – und die Galerie wird immer wieder erweitert.

Im Flamingo über die Lahn
Nach so viel Kunst und Kultur tut eine kleine Abkühlung richtig gut! Und die bekommt man auf der Lahn – dort haben Drachen, Einhörner, Schwäne, Autos, Enten und Flamingos angelegt und warten auf ihren nächsten Fahrgast. Um richtig in Fahrt zu kommen, sollte man ordentlich in die Pedale treten. Denn natürlich handelt es sich bei den skurrilen Fortbewegungsmitteln nicht um echte Tiere, sondern um Tretboote.

GIEßtaugliches GIEßen
Wer nach körperlicher Ertüchtigung wieder etwas Kultur schnuppern möchte, der kann in Gießen ein ganz besonderes Museum besuchen, das schon namenstechnisch ziemlich gut zu Gießen passt: das Gießkannen-Museum. Hier gibt es alles was das Gieß-Herz erfreut: vier Kilo schwere Riesengießkannen oder das etwas handlichere Modell aus der ehemaligen DDR. Wer danach noch die kulinarischen Besonderheiten von Gießen genießen möchte, der sollte der Eismanufaktur „Heisszeit“ einen Besuch abstatten. Nicht erschrecken, hier erwarten einen skurrile Eissorten wie Gurke-Limette und Saure Sahne-Kresse.

Abenteuerlust geweckt?
Wer Gießens geheimnisvolle Ecken nun selbst erkunden möchte, der startet am besten in der Innenstadt. Die Street-Art-Galerie ist überall verteilt – also schön die Augen aufhalten, damit kein Kunstwerk übersehen wird. Unsere Reporterin Rebekka hat die Johanneskirche als Startpunkt ihrer Gießen-Tour auserkoren, denn auf dem Portal vor dem Kirchplatz hat sie bereits das erste Graffiti entdeckt. Weiter geht es zur Weidengasse, hier findet sich das nächste Kunstwerk – über einem Hauseingang. Die zwei größten Graffitis gibt es in der Walltorstraße. Ein weiteres großes Grafitti, namens „three thieves try to steal the moon“ ist an der Ecke Löberhof zu sehen. Schräg gegenüber sind die Grafittis der Retro-Plakate zu finden. Von dort aus weiter Richtung Kinocenter gehen. Hier gibt es ein farbenprächtiges Graffiti des Mexikaners Stinkfish, „Das Mädchen aus Bogota“, von dort die Straße überqueren und in den Reichensand einbiegen Richtung Hinterausgang Karstadt, dort gibt weitere Graffittis.
Nach der Kunsttour lohnt sich ein Abstecher zu „Kanutours Gießen“. 15 Minuten dauert der Spaziergang von der Innenstadt zum Uferweg 8. Danach geht es wieder zurück in die Innenstadt und zwar in die Sonnenstraße 3. Hier befindet sich das Gießkannen Museum. Nur fünf Minuten entfernt in der Plockstraße 7 liegt die Eismanufaktur Heisszeit mit ihren besonderen Eissorten. (ebe/dgö)