Erst fallen Haare, dann die Klamotten
GNTM-Kolumne Folge fünf: The Regels sind die Regels - nach dem Umstyling gibt's kein Geld zurück!
Die Kolumnistin ist tiptop vorbereitet und war vorgestern extra noch beim Friseur – allerdings freiwillig. Heidi Klums Meeedchen hingegen steht die GNTM-Folge bevor, vor der sie am meisten Angst haben – und auf die wir uns jede Staffel am meisten freuen: Das große UMSTYLING! Wird gejammert? JA! Wird geweint? UND WIE! Wird es wieder einen Kurzhaarschnitt aus der Hölle geben? NA KLAR! Denn Heidi hat sich vorab mal wieder „sehr viele Gedanken“ gemacht.
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Beim GNTM-Umstyling gibt's kein Geld zurück
Ja, hat die chronische Einzelgängerin Anya aus ihrem Alleinmarsch-Debakel in Folge vier denn nichts gelernt? Offenbar nicht. Denn Anya FREUT sich tatsächlich aufs Umstyling – natürlich als Einzige. Und will dann auch noch was „Krasses“ auf dem Kopf. Spalterin.
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Dabei gibt es doch eine goldene Regel bei „Germany’s next Topmodel“: In der berüchtigten Umstyling-Folge muss vor Angst gezittert, gejammert und geweint werden. Zu Recht übrigens. Denn die letzten GNTM-Staffeln haben nachdrücklich gezeigt: Heidi mag sich „sehr viele Gedanken“ über die neuen Looks ihrer potentiellen Topmodels machen (wie sie jede Staffel aufs Neue betont), am Ende gibt es aber immer mindestens eine Frisur, die dich zwar möglicherweise an den berüchtigt harten Türstehern des Berliner Kult-Clubs „Berghain“ vorbeischleust, aber beim Casting für Chanel, Dior oder Gucci wohl eher für irritiert hochgezogenen Augenbrauen sorgt. Aber vielleicht sehen wir babyrosa Vokuhilas bald ja auf ALLEN Laufstegen.
Während unsereins nach einem vermurksten Haarschnitt zumindest empört „Ich will mein Geld zurück“ im Friseursalon schreien und die nächsten Wochen nur noch mit Mütze vor die Tür gehen kann, bekommen Heidis Meeedchen kein Schmerzensgeld und müssen mit ihren neuen Frisuren auch noch hauptberuflich was machen, nämlich Modeln. Falls sie denn gecastet werden. Also, im echten Leben.
„Du hast ein hübsches Gesicht durch diese Haare. Du musst nur was draus machen“
Größter Angstgegner beim jährlichen GNTM-Umstyling: Der Kurzhaarschnitt! Aus gutem Grund genauso gefürchtet wie die Wurzelbehandlung beim Zahnarzt, weil ähnlich schmerzhaft bei der Enthüllung vor dem Spiegel. Und überraschenderweise – obwohl Heidi sich die besagten „vielen Gedanken“ macht – eigentlich nie typgerecht. An dieser Stelle liebe Grüße an Lena Gercke, Gina-Lisa Lohfink, Mareike Beluga und Kim Hnidzo.
Oh, bei Letzterer fällt mir ein: Nach dem Umstyling kommt stets der Anruf bei Familie und Boyfriends, um die neue Frisur vorzuführen. Legen wir an dieser Stelle eine stille Gedenkminute für Kims Ex-Freund Alexander „Honey“ Kühn ein, der sich mit den zwei Sätzen „Ihr verar***t mich! Das ist doch eine Perücke, oder?“ und einem angeekelten Wegdrehen wohl für immer einen Stammplatz auf dem eisernen Thron des ultimativen GNTM-Bösewichts gesichert hat.
Sei nicht wie Honey. Das denken sich seitdem offenbar alle angerufenen Liebsten und machen gute Miene zum noch so bösen Haarspiel. Dem einen gelingt das gut, der andere – so wie Anyas Vater – muss noch ein bisschen an seinen schauspielerischen Fähigkeiten arbeiten. „Du hast ein hübsches Gesicht durch diese Haare. Du musst nur was draus machen“, presst der Papa beim Anblick der neuen Kurzhaarfrisur seiner Tochter tapfer hervor. Komplimente kann er. Nicht.
The Regels sind die Regels! Auch beim GNTM-Umstyling
Während Anya im Nachhinein möglicherweise bereut, sich vorab etwas „Krasses“ gewünscht zu haben, hat eine Mitkandidatin lernen müssen, dass das GNTM-Umstyling kein Wunschkonzert ist. Sarah bangte so sehr um ihre lange Megan-Fox-Mähne, dass die Tränen schon vor der Schere in Sturzbächen flossen. Heidi ließ sich auf keinen Handel ein und blieb hart – und Sarah musste den berühmten Satz „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“ sagen … Ach, nee, falsche Sendung. Aber: The Regels sind die Regels! Auch beim GNTM-Umstyling. Wer keine Haare lassen will, der muss die Sendung verlassen.
Respekt an Sarah, die sich treu geblieben ist und sich für die alljährliche Top-TV-Quote auf keinerlei haarige Experimente eingelassen hat. Wenn etwas gut ist, kann man es nämlich auch einfach mal so lassen. Sie möge sich endlich mal und wolle nicht riskieren, dass es nach dem Umstyling anders ist, schluchzt Sarah. Bei ihrer Mobbing-Vergangenheit absolut verständlich, wie wir unten im Video zeigen.
GNTM-Sarah litt unter Zapfenzähnen: Meine Mitschüler nannten mich Vampir!
Und ich dachte, es geht hier um Haare und nicht um Brüste?
Beim Entscheidungswalk unterstützt Supermodel Alessandra Ambrosio Heidi. Passend zum Umstyling müssen die Meeedchen in einem nachgebauten Friseursalon eine intellektuell herausfordernde Choreografie aus unter der Trockenhaube sitzen, Zeitung lesen, auf ein Licht für ihren Einsatz warten und Laufen bewältigen. Am Ende sollen sie sich das Frisier-Cape herunter reißen und nur mit schwarzem Spitzen-BH und enger Jeans ihre neue Frisur präsentieren. Wer kennt’s nicht: Nach einem erfolgreichen Friseurbesuch reißt man sich halt schon mal vor Freude alle Klamotten vom Leib. Und ich dachte, es geht hier um die Haare und nicht um die Brüste …?
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Was haben wir denn nun in Folge fünf gelernt? Modeln hat was mit Merken zu tun. Man muss sich Choreografien merken. Man sollte merken, wenn das Licht auf einen gerichtet ist. Und man sollte aufmerken, wenn Heidi Klum die magischen Worte „Umstyling“ und „Schnipp, schnapp“ schreit. Dann sollte man allerdings besser nicht laufen, sondern RENNEN ...
