„Bombe“ auf Insta gezündetDie Curvy-Größen-Lüge: GNTM-Siegerin Vivien Blotzki packt aus

von Vincent Nellessen

Konfektionsgröße 46? Gibt es nicht – aber man kann ja tricksen!
Seit gut einem Jahr steht Vivien Blotzki (24) als sogenanntes „Curvy Model“ in der Öffentlichkeit. Neben ganz vielen spannenden neuen Möglichkeiten hat die Siegerin aus Heidi Klums (50) Castingshow allerdings auch schon die weniger schönen Seiten der Branche kennenlernen müssen. Wie es teilweise auf Events abläuft, hat sie uns nun verraten. Im Video oben erfahrt ihr außerdem, warum sie sich anfangs nicht 100% über ihren GNTM-Sieg freuen konnte.

GNTM-Gewinnerin Vivien Blotzki kritisiert Situation der „Curvy Models“

Vivien Blotzki im Interview mit RTL und auf dem Laufsteg
GNTM-Gewinnerin Vivien Blotzki schildert RTL im Interview die Situation von „Curvy Models“ auf Catwalks und bei Events.
RTL, Imago

Es sei eine „kleine Bombe“ gewesen, die Vivien Blotzki am vergangenen Wochenende (6. April) auf Instagram gezündet habe. Dort hatte die 24-Jährige die Modeindustrie – zumindest in Teilen – kritisiert.

In dem Post hatte die GNTM-Siegerin von 2023 die Situation von „Curvy Models“ an den Pranger gestellt. „Passt du nicht rein, sei es optisch oder abhängig von deinem Hüftumfang, wirst du ersetzt“, heißt es da etwa. Plus-Size-Models müssten „dafür kämpfen, überhaupt über die Laufstege laufen zu dürfen und sich darüber auch noch glücklich schätzen“.

Lese-Tipp: Ein Jahr nach GNTM kann Vivien Blotzki endlich richtig durchstarten

Vivien Blotzki: Meine Konfektionsgröße darf ruhig jeder kennen

Vor gut einem Jahr hat Vivien Blotzki „Germany’s next Topmodel“ als erstes „Curvy Model“ gewonnen. Als „Trend“ würde sie oft betitelt, schreibt sie auf Instagram.

Lese-Tipp: Das sind die erfolgreichsten GNTM-Gewinnerinnen der letzten zehn Jahre

Die Unterscheidung zwischen „kurvigen“ und „dünnen“ Models gefalle ihr zwar nicht besonders. Dennoch erklärt sie im Interview, „dass es aktuell noch nötig ist, um auch ein bisschen mehr Aufklärungsarbeit zu leisten.“ Sie wolle da Transparenz zeigen, verrät uns, dass sie Konfektionsgröße 46 trägt. Eine Größe, die viele Brands offenbar aber nicht führen.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Im Video: Plus-Size-Models haben keine Chance mehr!

„Curvy Models“ als inklusiver Schmuck für Brands?

Dennoch bekomme sie „unzählige Anfragen“ von eben solchen Marken für Events. Sich mit einem „Curvy Model“ zu schmücken, scheint allerdings in Zeiten von Inklusion und Gleichberechtigung Gang und gäbe, wenn man dem Model zuhört. „Da wurde dann angeboten: ‚Okay, wir machen dir das Outfit größer, wir nähen das um oder so!‘“, erklärt sie uns. Dieses Vorgehen aber kritisiert sie scharf: „Das bringt ja auch nichts, wenn ich mich da hinstelle und Leuten damit das Gefühl vermittle, dass sie Kleidung dort finden und am Ende des Tages auf die Seite gehen und es nicht der Fall ist!“

Ähnlich äußerte sich vor wenigen Wochen bereits Ashley Graham (36), das wohl bekannteste Plus-Size-Model der Welt. Sie hatte der Industrie sogar „Fettphobie“ vorgeworfen.

„Ich finde das so schade, weil ich denke mir: Ihr wollt ja, dass ich mich repräsentativ für eure Marke hinstelle!“, meint Vivien Blotzki. Ihre Offenheit macht die 24-Jährige auch zu einem Vorbild. Als solches bekomme sie auch viel Zuspruch. Sie finde es toll, dass „Leute sich da an einem orientieren und auch irgendwie den Mut finden, rauszugehen, wie sie sich vorher vielleicht nicht getraut hätten.“

RTL+-Streaming-Tipp: Angelina Kirsch schlüpfte bei „Curvy Supermodel – Echt. Schön. Kurvig.“ in die Rolle von Heidi Klum

Diesen Moment wird GNTM-Gewinnerin Vivien Blotzki so schnell nicht vergessen

Zum Glück habe sie aber auch gute Erfahrungen machen können. Im Februar etwa lief sie für Modedesignerin Marina Hoermanseder (37) in einem körperbetonten Korsett über den Catwalk und hat damit ein wichtiges Zeichen für Bodypositivity gesetzt.

„Das war ein Moment, an den ich mich einfach super gerne zurückerinnere und immer noch Gänsehaut bekomme, wenn ich daran zurückdenke.“