Gefrierender Regen sorgt für Chaos

Glatteis-Alarm in Deutschland: Unzählige Unfälle und Feuerwehr-Ausnahmezustand

Auf den Straßen kracht es, an vielen Orten sind die Rettungskräfte im Dauereinsatz.
Gefährliche Eisglätte hat am Donnerstagabend Fußgänger und Autofahrer in Teilen Deutschlands vor Herausforderungen gestellt. Die Feuerwehr in Berlin sprach auf X (vormals Twitter) von einem Ausnahmezustand und einer hohen Auslastung.
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Glatteis in Berlin: Alle Rettungswagen im Einsatz

Alle verfügbaren Rettungswagen seien im Einsatz, erklärte die Berliner Feuerwehr. In Potsdam kam es wegen des Glatteises zu mehreren Verkehrsunfällen, wie dort die Feuerwehr ebenfalls auf X mitteilte.

Auch in Niedersachsen mussten sich die Menschen am Abend auf glatte Straßen und rutschige Gehwege einstellen. Eine amtliche Warnung vor Glätte durch gefrierenden Regen galt in einem Streifen zwischen Uelzen und Göttingen über der Region Hannover bis nach Osnabrück und ins südliche Emsland. Nur der Norden von Niedersachsen war nicht betroffen. In Westerstede (Kreis Ammerland) kam am Abend ein Mann mit seinem Fahrzeug wegen dichten Nebels von der Fahrbahn ab, wurde zwischen zwei Bäumen eingeklemmt und schwer verletzt.

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Bevölkerung via App Nina vor Glatteis gewarnt

Der Deutsche Wetterdienst warnte ab dem Donnerstagnachmittag (11. Januar) vor erhöhter Glättegefahr durch gefrierende Nässe. Es wurde zur Vorsicht aufgerufen. In Berlin wurde die Bevölkerung via Warn-App Nina informiert: Im gesamten Stadtgebiet sei mit „markanter Glätte“ vor allem auf den Gehwegen zu rechnen. Auf vermeidbare Aktivitäten im Freien sollten die Menschen besser verzichten, hieß es.

Auch für Teile von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen warnten die Experten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor Glatteisgefahr. Besonders betroffen sei die Region zwischen dem Harz und der Altmark in Sachsen-Anhalt, aber auch der Norden von Sachsen und der Südharz in Thüringen, sagte ein DWD-Sprecher am Donnerstagabend. Auf der Autobahn 72 nahe Hartenstein schleuderte ein Mann am Abend mit seinem Auto gegen die Mittelplanke. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand, der Sachschaden belief sich laut Polizei auf etwa 27.000 Euro.

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Glatteisgefahr auch am Freitag

11.01.2024, Nordrhein-Westfalen, Greven: Rettungskräfte der Feuerwehr sind an der Unfallstelle eines Pkw auf der Bundesstraße 219 von Greven in Richtung Saerbeck im Einsatz. Ein Pkw-Fahrer hat auf spiegelglatter Straße die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und ist in einen Baum geprallt. Foto: Nord-West-Media TV/NWM-TV/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
In Nordrhein-Westfalen, wie hier in Greven, kam es durch das Glatteis zu zahlreichen Unfällen.
dpa, Nord-West-Media TV

In Nordrhein-Westfalen kam es glättebedingt allein in der Stadt Hamm zu einem Dutzend Unfällen ohne Personenschäden. Warnungen gab es außerdem unter anderem im Kreis Borken, in Paderborn und in Münster, wo am Abend eine Bauerndemonstration mit rund 1.900 Traktoren stattfand. Auch die Stadt Oberhausen warnte die Autofahrer. Streuwagen seien unterwegs. „Bitte fahren Sie vorsichtig", hieß es.

Der Deutsche Wetterdienst teilte mit, dass es auch am Freitagvormittag wegen gefrierenden Sprühregens oder Schneegriesel gefährlich glatt werden kann. (dpa/bst)