"Wir sprechen hier von richtigen Kriegsverletzten!"Hessens Kliniken öffnen Behandlungszimmer für ukrainische Kriegsopfer

In Hessen wurden bereits viele ukrainische Flüchtlinge aufgenommen, die zum Teil medizinisch betreut werden mussten. Nun bereiten sich die Krankenhäuser auf erste Kriegsverletzten vor. Die Schockräume der Uniklinik in Gießen sind bereit und das Krankenhauspersonal wartet auf die ersten Patienten. Wie die Klinik und besonders die Ärzte mit dieser außergewöhnlichen Situation umgehen, im Video!

Uniklinik Gießen als Traumzentrum

Der Schockraum 1 in der Uniklinik Gießen ist bereit für erste Verwundeten aus den ukrainischen Kriegsgebieten. Die Gießener Uniklinik ist eines von zehn regionalen Traumazentren. Krankenhäuser, die das hessische Sozialministerium aufgerufen hat, sich auf schwerverletzte Patienten vorzubereiten. Doch Professor Heiß und sein Team sind besorgt: „Wir kennen zwar die ein oder andere Messerstichverletzung, aber wenn wir von richtigen Kriegsverletzten sprechen, dann sprechen wir hier von Amputationen, von Beckenverletzungen, von Wirbelsäulenverletzungen.“

Die hessische Landesregierung hatte die Uniklinik Gießen-Marburg verkauft. Foto: Arne Dedert/Archiv
Universitätsklinikum Gießen bereitet sich auf Kriegsopfer vor.
DPA

Noch stecken Opfer in Kriegsgebieten fest

Bomben, Brände und Explosionen: Noch stecken viele Opfer in Kriegsgebieten unter Schutt und Asche fest. Es gibt keine sicheren Evakuierungswege und wann die ersten Sanitätstransporter eintreffen, ist noch unklar. Vor Ort arbeiten ukrainische Rettungskräfte und Kliniken unter schweren Bedingungen und noch viel schlimmer - sie schweben in großer Gefahr. „Wir sind im engen Kontakt mit der Bundeswehr. Wir versuchen Informationen zu bekommen und das ist alles, was wir im Moment tun können“, so Professor Heiß.

Lese-Tipp: Alle Informationen rund um den Ukraine-Krieg finden Sie jederzeit im Liveticker

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Ganz Hessen ist vorbereitet

Ganz Hessen ist nach Angaben des Sozialministeriums auf die medizinische Versorgung von Kriegsopfern vorbereitet. Dafür sei es wichtig, dass die Patienten transportfähig sind. Wegen der anhaltenden Kämpfe in der Ukraine kann Hessen die Patienten erst außerhalb des Kriegsgebietes entgegennehmen. Bei der Hilfe für Kriegsopfer müssten auch „mögliche Wechselbeziehungen zwischen der Versorgung von Kriegsverletzten und der andauernden Covid-Pandemie berücksichtigt werden“, hatte Sozialminister Kai Klose (Grüne) bereits vergangene Woche gesagt. (dpa/hdi)

Boris Roessler
Kai Klose (Bündnis 90/Die Grünen), Sozialminister von Hessen. Foto: Boris Roessler/dpa/Archivbild
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