Unbekannt seit Herbst 2020
"Danni"-Aktivistin gibt Identität preis: Haftbefehl gegen "Ella" aufgehoben

Seit ihrer Verhaftung im Herbst 2020 hatte sich die Umweltaktivistin „Ella“ vehement geweigert, ihre Identität preiszugeben. Nun scheint sie ihre Meinung aber geändert zu haben. Wie ein Sprecher des Landgerichts Gießen der Deutschen Presse-Agentur am Montag mitteilte, ist der Haftbefehl gegen „Ella“ aufgehoben worden, nachdem sie ihre Personalien offengelegt hatte. Ihre Freilassung sollte sofort in die Wege geleitet werden. Zunächst hatte "hessenschau.de" berichtet.
Verurteilt zu einem Jahr und neun Monaten Haft
„Ella“ wurde im Herbst 2020 bei der Räumung des Protestcamps im Dannenröder Forst festgenommen. Sie hatte gegen den Ausbau der A49 in Mittelhessen protestiert. Bei der Räumung soll sie einem Polizisten mehrfach ins Gesicht und einmal gegen den Kopf getreten sowie einem weiteren Beamten ihr Knie ins Gesicht gestoßen haben. Vor dem Landgericht Gießen wurde sie in einem Berufungsprozess wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, des tätlichen Angriffs auf diese sowie wegen gefährlicher Körperverletzung zu einem Jahr und neun Monaten Haft verurteilt. Die Verteidigung hatte Revision eingelegt.
Im Video: Umweltaktivistin "Ella" bei der Urteilsverkündung
Weiterer Verbleib in Haft sei nicht verhältnismäßig
Nach Angaben des Gerichtssprechers ist das Urteil des Landgerichts nicht rechtskräftig. Die Frau habe seit November 2020 in Untersuchungshaft gesessen. Die Höhe des Strafmaßes des noch nicht rechtskräftigen Urteils sei zwar noch nicht abgesessen, doch habe die 3. Strafkammer entschieden, dass ein weiterer Verbleib in der Justizvollzugsanstalt nicht verhältnismäßig sei. (dpa/dgö)
