Frauenleiche mit den roten Fingernägeln
Tochter trauert um getötete Mutter Irina aus Butscha: „Mama, ich weiß nicht, ob ich das schaffe"
Ihr Foto ging um die Welt: Es zeigt die Hand der getöteten Irina aus Butscha. Ermordet im Ukraine-Krieg. Ihre Beauty-Expertin hatte die Leiche nur anhand ihrer roten Fingernägel erkannt. Ihre Tochter Olga ist in tiefer Trauer. Sie ist verletzt – und weint um ihre getötete Mutter Ira. „Mama, du hast mir so viel Liebe gegeben, hast mir so viel Kraft gegeben, dass ich kein Recht habe, es der Welt nicht zu zeigen“, schreibt sie bei Instagram. Inzwischen hat sie die Stiftung „Mama Ira“ ins Leben gerufen. Sie möchte anderen Betroffenen helfen.
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Butscha: Tochter Olga trauert um getötete Mutter Irina in der Ukraine
Die Hand der getöteten Irina symbolisiert die zahlreichen getöteten Zivilisten aus Butscha. Für Tochter Olga ist der Tod der Ukrainer „Völkermord“. Jedes Mal, wenn sie daran denkt, bekommt Olga Bauchschmerzen. Die Trauer sitzt tief.
„Meine Mutter hat immer zu mir gesagt: Olle, lass uns älter werden“, so Olga. Doch nun wird sie alleine älter – ohne ihre Mutter. „Sie werden auf das Papier schreiben, dass du wirklich getötet wurdest und dass es sich um Völkermord handelt, und das wird schließlich in die Geschichte eingehen“, schreibt Olga.
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Nach Ermordung in Butscha: Tochter gründet "Mama Ira"-Stiftung
Nun steht die Hand mit den knallroten Fingernägeln auch für die Stiftung „Mama Ira“. Denn die getötete Mutter war für Tochter Olga ihre „helfende Hand“. „Die Hand, die mich stützt, mich festhält, meine Tränen abwischt“, erklärt Olga.
Der Tod ihrer Mutter ist für für sie ein schwerer Verlust. „Mama, ich weiß nicht, ob ich das schaffe, ich habe Angst. Aber du hast immer gesagt, dass niemand es besser kann als du“, beschreibt die hinterbliebene Tochter ihre Gefühle. Deshalb hat Olga die Stiftung zum Gedenken ihrer Mutter gegründet. „So werde ich wissen, dass du nicht nur in meinem Kopf bist, sondern auch in meinem Herzen“, schreibt Olga.
Mit der Stiftung möchte sie andere verwaiste Kinder unterstützen, den Verlust ihrer Eltern zu verarbeiten. Um die Betroffenen zu trösten, würde die getötete Mutter sagen: „Mama liebt dich“, so Olgas Worte. (jaw)
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