Studie weckt Bedenken Gesundheitsgefahr Sucralose: Wie gefährlich ist der Süßstoff wirklich?

Kaum Kalorien, voller Geschmack. Genau das versprechen Süßstoffe wie Sucralose. Doch wie wirkt das Süßungsmittel im Körper? Das hat eine aktuelle Studie untersucht - mit beunruhigenden Ergebnissen.
Langzeitfolgen eines regelmäßigen Süßstoff-Verzehrs bislang nur unzureichend untersucht
Sie sind 30 bis 3.000 mal süßer als Zucker, liefern dabei jedoch keine oder kaum Kalorien. Das macht Süßstoffe so beliebt. Doch die Zuckerersatzstoffe stehen auch regelmäßig in der Kritik. Erst im Mai 2023 warnte die WHO davor, zuckerfreie Süßstoffe als Mittel zur Gewichtskontrolle einzusetzen.
Obwohl zur Zeit elf Süßstoffe in der EU zugelassen sind, gilt für alle eine empfohlene Höchstdosierung. Hintergrund ist, dass die Langzeitfolgen eines regelmäßigen Konsums von Süßstoffen bisher nur unzureichend untersucht wurden. Eine aktuelle Studie legt nun nahe, dass der Süßstoff Sucralose die Gesundheit schädigen kann.
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Pro Tag sollten wir nicht mehr als 15 Milligramm Sucralose pro Kilogramm Körpergewicht aufnehmen
Seit 2004 ist Sucralose als Lebensmittelzusatzstoff E 955 in der EU zugelassen. Der Süßstoff hat in etwa die 600-fache Süßkraft von Zucker. Da Sucralose von unserem Körper nicht aufgespalten werden kann, liefert er kaum Kalorien. Das macht Sucralose so beliebt: Der Süßstoff wird vor allem zum Süßen von Softdrinks, Puddings, Dosenobst, aber auch Kaugummi eingesetzt. Doch ist der Süßstoff wirklich so unbedenklich, wie der hohe Einsatz in den verschiedensten Lebensmitteln vermuten lässt?
Eine aktuelle Studie der US-amerikanischen North Carolina State University legt den gegenteiligen Schluss nahe: Die Forscher gingen dabei der Frage nach, wie Sucralose-6-Acetat auf menschliche Blutzellen und die enthaltene DNA wirkt. Sucralose-6-Acetat entsteht beim Abbau von Sucralose im Körper, aber auch bei der Herstellung des Süßstoffs. Grundätzlich sollten wir nicht mehr als 15 Milligramm Sucralose pro Kilo Körpergewicht aufnehmen (ADI-Wert).
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Sucralose-Abbauprodukt beeinträchtigt die Gesundheit auf vielfältige Weise
Die Wissenschaftler konnten in vitro (im Reagenzglas, Anm. d. Red.) nachweisen, dass das Abbauprodukt die DNA der Zellen schädigt. Zudem zeigte sich, dass Sucralose die Darmschleimhaut schädigt. Außerdem beobachteten sie, dass Sucralose eine Zunahme der Genaktivität verursacht, die in Zusammenhang mit oxidativem Stress, Entzündungen und Karzinogenität steht. Das wiederum erhöht das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Journal of Toxicology and Environmental Health“ veröffentlicht.
Dabei kann die Menge an Sucralose-6-Acetat in einem einzigen mit Sucralose gesüßten Getränk pro Tag die toxikologisch bedenkliche Schwelle für Genotoxizität (TTCgenotox) von 0,15 Mikrogramm pro Person und Tag weit überschreiten. Daher raten die Studienautoren davon ab, Lebensmittel mit dem Süßstoff Sucralose zu sich zu nehmen. Laut Bundesinstitut für Risikoberwertung (BfR) ist eine abschließende gesundheitliche Risikobewertung aufgrund der Studienergebnisse derzeit nicht möglich. Dennoch empfiehlt das Institut eine Neubewertung im Fall der Sucralose. (nri)
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