Fans und Verein sagen „Danke Franz“
Gänsehautstimmung im ersten Bayern Spiel nach dem Tod von Beckenbauer

An diesem Abend ist Franz Beckenbauer allgegenwärtig.
Das erste Bundesliga-Spiel von Bayern München nach dem Tod des Kaisers stand ganz im Gedenken an Deutschlands größten Fußballer. Beckenbauer hätte sich ein Fußball-Fest gewünscht, sagte FCB-Trainer Thomas Tuchel vor der Partie. Dank Jamal Musiala und Harry Kane wurde es am Ende eins.
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Alle singen noch einmal mit dem Kaiser „Gute Freunde“
Beim 3:0 (1:0) gegen die TSG 1899 Hoffenheim in der ausverkauften Allianz-Arena hätte auch der Kaiser seine Freude gehabt. Jedes Tor wurde mit dem einst von Beckenbauer gesungenen Lied „Gute Freunde“ gefeiert.
Der Song war schon beim Einlaufen der Teams gespielt worden – ein echter Gänsehautmoment – denn gefühlt alle Zuschauer auf den Tribünen stimmten ein. Den Mittelkreis füllte dabei ein überlebensgroßes Foto des Kaisers im Fußball-Trikot mit der Rückennummer 5. Die legendäre Nummer prangte auch auf den Shirts der Einlaufkinder.
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Mit der 5 auf dem Rücken feierte Beckenbauer als Libero des FC Bayern unzählige Erfolge - ebenso mit der deutschen Nationalelf, die er 1974 erst als Kapitän und 16 Jahre später als DFB-Teamchef jeweils zum WM-Triumph führte. Am vergangenen Sonntag war Beckenbauer im Alter von 78 Jahren verstorben.
Die Lichtgestalt geht auf die letzte Reise
Schon beim Aufwärmen hatten die Bayern-Profis die Vereins-Ikone mit der 5 auf ihren Trainingsanzügen gewürdigt. Während des Spiels trugen sie Sondertrikots mit der Aufschrift „Danke Franz“, am Arm wie das Gästeteam Trauerflor. Die Sondertrikots sollen nach der Partie unterschrieben und zugunsten der Franz-Beckenbauer-Stiftung versteigert werden.
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Auch die Allianz Arena erstrahlte wie in den vergangenen Tagen mit dem Schriftzug „Danke Franz". Auf der Videowand wurden Erinnerungsfotos von Beckenbauer gezeigt. Vor der Südkurve hing ein schwarzes Banner mit dem Schriftzug „Die Lichtgestalt geht auf die letzte Reise –Ruhe in Frieden, Kaiser!“ DerFC Bayern hatte zudem zahlreiche Weggefährten des Kaisers eingeladen.

Rummenigge: „Eine empathische Zeit“
„Lieber Franz, Danke für alles. Ruhe in Frieden“, leitet der Stadionsprecher auch die Schweigeminute vor dem Anpfiff ein, die mit großem Applaus im weiten Stadionrund beendet wurde.
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„Eine empathische Zeit“, nannte der langjährige Bayern-Chef, Teamkollege und enge Weggefährte Karl-Heinz Rummenigge im Fernsehen das Zusammensein mit Beckenbauer. Dieser habe eine „Lässigkeit des Lebens“ verkörpert. „Der ganze Club war sehr betroffen, fast in einer leichten Schockstarre“, sagte Rummenigge zum Verlauf der Woche.
Torwartlegende Maier: Statue für Beckenbauer vor dem Stadion

Torwartlegende Sepp Maier, der mit Beckenbauer 1972 Europameister und 1974 Weltmeister wurde, regte eine Statue des Kaisers vor der Arena neben der von Gerd Müller an: „Und in 20 Jahren komme ich dann dazu. Die Achse muss fest zusammenbleiben“, witzelte Maier vor dem Spiel bei Sat.1.
Zugleich betonte er: "Ich glaube, dass der Franz gar nicht erpicht darauf war, dass nach seinem Tod sehr viel über ihn gesprochen wird, er war immer ein bescheidener Mensch." (wwi, dpa, sid)