Angeklagter gab seinen Opfern vor, Musik- und Modelagent zu sein

Fünf Jahre Gefängnis für Hamburger Serienvergewaltiger

Manuel F. wird wegen sexuellen Missbrauch Minderjähriger und Vergewaltigung vor dem Landgericht Hamburg zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt
Manuel F. wird wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger und Vergewaltigung vor dem Landgericht Hamburg zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt
RTL, RTL, RTL
von Florent Gallet und Metin Turan

Missbrauch statt Modelkarriere!
Manuel F. (25) hat seine teilweise minderjährigen Opfer mit falschen Versprechungen in Parks gelockt – wo er sie dann zu sexuellen Handlungen gezwungen hat. Zu diesem Schluss kommt das Landgericht Hamburg bei seiner Urteilsverkündung.

Urteil: Angeklagter hat seine Opfer manipuliert

Fünf Jahre Freiheitsstrafe wegen Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs Minderjähriger. So lautet das Urteil gegen Manuel F. aus Hamburg. „Sie haben sich geeignete Menschen ausgesucht, und haben diese mit der Aufforderung, an die Grenzen zu gehen, manipuliert“, begründet der Richter das Urteil. Die Verteidigung hatte dagegen Freispruch gefordert: Manuel F. wäre aufgrund einer Asperger-Erkrankung nicht in der Lage gewesen, zu erkennen, dass die sexuellen Akte nicht einvernehmlich gewesen wären. Doch der Richter ist anderer Meinung und spricht den Angeklagten direkt an: „Sie haben sich auf die Personen eingestellt, haben auf ihre Träume reagiert und diese ausgenutzt.“

Angeklagter hat sich als Musik- und Modelagent ausgegeben

Manuel F. soll vier junge Frauen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren in Hamburg an einer Bushaltestelle, im Bus oder der U-Bahn angesprochen haben. Der 25-Jährige habe sich als Model- oder Musikagent ausgegeben. Auf diese Weise soll er seine Opfer in Parks gelockt haben. Dort soll Manuel F. sie zu sexuellen Handlungen gezwungen haben.

Lese-Tipp: Mädchen (15) in Park in Oberhausen vergewaltigt – wer kennt diesen Verdächtigen?

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Das war die perfide Masche des Angeklagten

  • Mai 2021: Manuel F. spricht eine damals 15-Jährige an einer Bushaltestelle an. Sie erzählt ihm, dass sie wegen einer Sprachstörung auf dem Weg zum Logopäden sei. Daraufhin gibt sich der Angeklagte als Psychologiestudent aus, und verspricht ihr, sie aufgrund seiner Psychologie-Kenntnisse von ihrer Störung heilen zu können: Dazu müsse sie sich von ihm sexuell missbrauchen lassen, wozu sich die 15-Jährige schließlich bereiterklärt. Vor Gericht sagt der Angeklagte, er habe nicht gewusst, dass sie 15 gewesen wäre, sonst hätte er nichts getan. Doch die Zeugin erklärt dem Richter glaubhaft, dass sie Manuel F. ihr Alter gesagt habe.

  • Mai 2022: Der Angeklagte spricht eine 16-Jährige in der U-Bahn an, stellt sich ihr als Modelscout vor. Zusammen steigen sie gegen 23:30 Uhr aus. Unterwegs stellt er dem Mädchen immer intimere Fragen. Als sie sich schließlich in einem nahegelegenen Park von ihm verabschiedet, packt er sie und missbraucht sie.

Video-Tipp: Mehr Vergewaltigungen im Land - knapp 3000 Fälle