RTL-Reporter erinnert sichAls mich der Kaiser zum Hotel fahren wollte

Die Fußballwelt steht still!
Der Kaiser, Franz Beckenbauer, ist tot – mit 78 Jahren am Sonntag friedlich zu Hause eingeschlafen. Eine Lichtgestalt, ein Vorbild. Nicht nur für den Fußball. Zweimal durfte ich, der RTL-Reporter, Franz Beckenbauer treffen. Zwei Begegnungen, die ich nie vergessen werde.
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„Wie kommst du nach Hause?“
Heute ist er also gekommen, dieser Moment, von dem man sich erhofft hat, dass er nie eintreffen würde. Franz Beckenbauer ist tot. Mensch, Fußball-Legende – der Kaiser. Es sind diese Momente, an die man sich wohl immer erinnern wird: Wo saß ich, als ich die Todesmeldung von Franz Beckenbauer las? Ich werde mich wohl nicht nur daran immer erinnern, sondern vor allem an die Momente mit ihm.
Vor allem an eine Begegnung: Zehn Jahre ist es her, ich bin Praktikant bei Sky Deutschland – als Schüler drücke ich noch die Schulbank und „opfere“ für diese Erfahrung meine Sommerferien. Franz Beckenbauer begleitet zu der Zeit noch quasi jedes Spiel als TV-Experte. Und so treffe ich den „Kaiser“ bei Sky – die Bundesliga startet gerade in ihre 51. Spielzeit und die Fußballwelt in Deutschland ist auch noch in Ordnung.
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Aufgeregt sitze ich im Vorbesprechungsraum, überwältigt von den vielen bekannten Gesichtern, die ich sonst doch nur aus dem TV kenne. Und dann kommt ER, Franz Beckenbauer. Völlig natürlich reicht er mir seine Hand – ich erinnere mich noch genau. Er stellte sich vor – als müsste man ihn nicht kennen – dann fragte er mich, wie ich heiße und was ich hier mache.
Es soll ein langer Fußballtag werden und weil ich – mit meinen jungen Jahren – natürlich jeden Moment aufsaugen will, bleibe ich bis zum Ende. Es muss circa 23 Uhr sein und plötzlich fragt mich Franz Beckenbauer: „Wie kommst du nach Hause?“ Ob er weiß, dass kein Bus mehr fährt – ich denke nicht. Jedenfalls bietet er mir kurzerhand an, mich zum Hotel zu fahren. Welch eine Ehre und für einen Moment bin ich sprachlos. Auch weil er zunächst fest entschlossen war, mich, den jungen Praktikanten, sicher nach Hause zu bringen. Am Ende fahre ich mit dem Taxi nach Hause – alleine. Doch der Moment strahlt noch immer.
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Danke, Kaiser!
Bereits ein Jahr zuvor treffe ich Franz Beckenbauer. Ich bin gerade mit meinen Eltern im Sommerurlaub am Timmendorfer Strand, als ich höre, dass die Fußball-Legende ein Golf-Charity-Turnier ausrichtet. Natürlich muss ich hin. Dabei entsteht dieses Foto. Zugegeben, es ist leicht unscharf. Doch, was bleibt, ist die Erinnerung.
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Franz Beckenbauer, der Kaiser – ein Mensch, der nicht nur verdammt gut kicken konnte, sondern vor allem ein ganz großes Herz hatte.
Danke, Franz Beckenbauer!