Keine Einigung bei Verhandlungen

Lufthansa-Piloten könnten ab sofort streiken

Flugzeugpilot mit Cockpit | pilot with cockpit | Verwendung weltweit
In den Cockpits der Lufthansa-Flugzeuge könnte es schon bald zu Besatzungsproblemen kommen.
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Bei den Tarifverhandlungen zwischen der Lufthansa und ihren Piloten ist es auch heute zu keiner Einigung gekommen. Jetzt drohen dem Konzern folgenreiche Proteste, die ab sofort beginnen könnten.

Piloten lehnen neues Angebot der Lufthansa ab

Es ist besser, aber noch nicht ausreichend: Das neue Tarifangebot der Lufthansa gehe zwar in die gewünschte Richtung, sei aber bei weitem noch nicht zufriedenstellend, das teilt heute ein Sprecher der Vereinigung Cockpit (VC) mit. Auch wenn bei diesem Angebot die Reallohnverluste beachtet wurden, benötige man zusätzlich eine zukunftsfähige Vergütungsstruktur.

Die Piloten sind ab sofort streikbereit, droht die Gewerkschaft. Bereits Anfang August haben sich die Flugkapitäne für einen Protest ausgesprochen. Zu konkreten Termine oder Standorten schweigt die Gewerkschaft bislang. Ein Streik scheint aber unvermeidbar zu sein, denn: „die juristischen und organisatorischen Vorbereitungen für Streikmaßnahmen sind gestartet worden“, bestätigt die Vereinigung Cockpit.

In Frankfurt und München könnte gestreikt werden

Konferenzraum
Bei den Tarifverhandlungen zwischen dem Bodenpersonal und der Lufthansa konnten sich beide Parteien vor wenigen Wochen einigen.
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Besonders zwei Standorte könnten von den Protesten der Flugkapitäne betroffen sein: In Frage für die Streiks kommen die Lufthansa-Kerngesellschaft in Frankfurt und Frachttochter Lufthansa Cargo in München. Laut eigenen Angaben verlangt die VC eine Gehaltssteigerung von 5,5 Prozent und einen automatisierten Inflationsausgleich ab dem kommenden Jahr.

Nach sechs gescheiterten Verhandlungsrunden über einen Gehaltstarifvertrag und einer Sondierungsrunde hinter verschlossenen Türen ist es bis heute zu keiner Einigung zwischen der Lufthansa und der Gewerkschaft gekommen. Die Lufthansa betont heute, dass sie jederzeit zu weiteren Gesprächen bereit wäre. Der Arbeitskampf im Jahr 2012 kostete die Lufthansa nach damaligen Angaben mindestens 500 Millionen Euro. (jer/dpa)