Jetzt spricht Electra Pain
Gemeiner Überfall auf Frankfurts Dragqueen
Eine Woche nach dem Überfall traut sich Electra Pain wieder dort hin, wo sie vergangenen Samstag überfallen wurde. Als Dragqueen zieht sie die Blicke auf sich, das wurde ihr wohl zum Verhängnis, als sich dort viele Partyhungrige tummelten. Jetzt spricht sie über diesen Tag. Mehr dazu im Video.
Pfefferspray-Attacke in der Nacht
Electra Pain berichtet, wie sie in der Nacht zum Sonntag über die Zeil läuft. Gerade hat sie noch mit einer Influencerin einige TikTok-Videos aufgezeichnet, ihr Ziel war ein Club ganz in der Nähe. „Ich wollte die paar Meter zu Fuß gehen, warum auch nicht“, erzählt die Dragqueen. Als sie sich mit einer kleinen Gruppe junger Leute unterhielt, kam plötzlich ein Mann auf sie zu, sprühte Pfefferspray mitten ins Gesicht.
Bei der Auseinandersetzung stürzt sie zu Boden und verletzt sich leicht. Selbst als der Rettungswagen kommt, lachen einige junge Männer die Frau aus. „Ich habe nichts mehr gesehen und mich völlig hilflos gefühlt.“ Die Polizei fahndet nach der Männergruppe, aus der heraus der Angriff getätigt wurde. „Wir sind im Besonderen Maße sensibilisiert, wenn Menschen wegen ihrer Hautfarbe, Ethnie, sexuellen Orientierung angegriffen werden, das können wir nicht tolerieren und wir müssen sie besonders schützen“, sagt Polizeisprecher Thomas Hollerbach.
Immer mehr Übergriffe auf die Regenbogen-Community
Josefine Liebing vom Förderverein „Akzeptanz und Vielfalt“ aus Frankfurt spürt auch eine zunehmende Gewalt gegen Lesben und Schwule. Man ziehe sich in die eigene Blase zurück, weil man in bestimmten Szenelokalen sicher sei vor Übergriffen, und man sich dort geben könne, wie man eben sei.
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„Die Zahlen der Gewalt steigen immens. Die Dunkelziffer wird auf 90 Prozent geschätzt, weil sich viele nicht trauen zur Polizei zu gehen - aus Sorge, nicht ernst genommen zu werden“, sagt Liebing. Daher fordert sie eine bessere Ausbildung und regelmäßige Schulungen für Beschäftigte in den Behörden, um über transfeindliche Gewalt zu sensibilisieren.