Technik rettet Leben
Von diesen Formel-1-Techniken profitieren wir alle
Formel-1-Technik im Alltag
Hätten Sie gedacht, dass in Kühltheken, Surfbrettern oder auch in Krankenhäusern Formel-1-Technik steckt? Vermutlich eher nicht, doch genau so ist es. Wird der Elite-Rennserie normalerweise eher Verschwendertum und Umweltschädlichkeit vorgeworfen, präsentiert die Formel 1 jetzt einige Beispiele, wie und wo sie wertvolle Beiträge für alle geliefert hat.
Die Formel 1 rettet Leben
In der Formel 1 müssen ständig Informationen ausgetauscht werden - und das in höchster Geschwindigkeit. Diese Erfahrungen helfen in Krankenhäusern. Dort konnte so zum Beispiel der Datentransfer zwischen den verschieden Stationen, aber auch die Kommunikation zwischen Ärzten, Pflegern und Patienten verbessert werden. Das rettet Leben. Die Kommunikations- und Datenverkehrssysteme aus der Formel 1 sind dabei die wichtige Basis, um Informationen schnell und zuverlässig zu übertragen.
Ein ähnliches System kommt auch an Flughäfen oder bei der Verkehrssteuerung in Städten zum Einsatz. In Singapur berechnet ein von McLaren entwickeltes System die Ankunfts- und Abfahrtszeiten von Zügen und U-Bahnen, um anschließend Ampeln und Weichen optimal abzustimmen - und so Stau zu vermeiden.
Formel-1-Motoren sind die effizientesten Verbrenner der Welt
Ja, die Formel 1 ist nicht gerade umweltfreundlich. Doch die Motoren sind die effizientesten Verbrennungsmotoren der Welt.
Wiesen die V8-F1-Motoren aus dem Jahr 2013 noch einen Wirkungsgrad von ca. 20 Prozent aus (20 Prozent der erzeugten Energie geht an die Antriebsachse, der Rest sind Verluste, hauptsächlich in Form von Hitze), konnte dies mit den V6-Turbo-Hybriden deutlich verbessert werden – über 50 Prozent der Energie fließt jetzt direkt in den Vortrieb. Ein Wert, von dem selbst die modernsten und sparsamsten Motoren nur träumen können - die Werte eines Standard-Dieselmotors liegen bei ca. 33 Prozent, ein Standard-Ottomotor bei ca. 25 Prozent. Lediglich sehr große Zwei-Takt-Diesel können mit einer ähnlichen Effizienz fahren. In Zukunft soll der Wirkungsgrad noch weiter steigen, um auch Serienautos noch sparsamer zu machen.
Dass Entwicklungen aus der Formel 1 Einzug in Straßenautos halten können, hat die Vergangenheit bereits mehrfach bewiesen. Schaltwippen sind heutzutage bei vielen Autos verbaut und auch die Bremsenergiezurückgewinnung, welche vor allem in LKWs, Hybriden und E-Autos eingesetzt wird, hat ihren Ursprung im 2009er KERS-System der Formel 1.
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Auch andere Sportarten profitieren
Auch die allgemeine Entwicklung im Bereich Carbon und Fiberglas profitiert enorm durch die Arbeit der Formel-1-Teams, die auf diesem Gebiet viele Erfahrungen sammeln und diese dann auch weitergeben. McLaren baute zum Beispiel auf Basis eines Rades der Fahrradmarke 'Specialized' ein Rennrad mit einem Gewicht von nur Zwei Kilogramm, welches damit leichter und trotzdem stabiler ist als das Ausgangsmodell (Preis: ca. 10.000 Euro).
Red Bull geht einen anderen Weg und setzt seine F1-Erfahrung im Segelsport ein. Die Sportler können dank der Erfahrung ihres Sponsors Kites verwenden, die in Sachen Gewicht, Aerodynamik und Stabilität den Konkurrenten weit voraus sind.
Formel-1-Technik an der Käsetheke
Die vielleicht greifbarste Entwicklung aus der Formel 1 gibt es in Supermärkten zu bestaunen: am Kühlregal. Hier sorgen kleine Aeroanbauteile dafür, dass weniger kalte Luft in die unmittelbare Umwelt gelangt. Dadurch verbraucht die Kühlung bis zu 20 Prozent weniger Strom. Außerdem muss der Supermarkt weniger beheizt werden.
Die Formel 1 mag zwar nicht gerade umweltfreundlich sein, leistet aber an der ein oder anderen Stelle einen sinnvollen Beitrag für alle.