Verstappen und Red Bull brausen davon

Mercedes nur noch mit Durchhalteparolen im Titelkampf

Lewis Hamilton, Max Verstappen
Lewis Hamilton (r.) gratuliert Max Verstappen zu dessen Sieg in Österreich.
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Au weia, Mercedes! Nach dem Sieg in Österreich liegt Max Verstappen nicht einfach nur schon 18 Punkte vor Lewis Hamilton, sondern der Trend spricht ganz klar für den Niederländer. Doch von seinem Rennstall braucht der amtierende Weltmeister (trotz des ebenfalls großen Rückstands von 40 Punkten in der Konstrukteurswertung auf Red Bull) keine technische Hilfe erwarten, weil er lieber am Auto für 2022 baut als ins aktuelle Geschehen einzugreifen. Aber natürlich gibt Mercedes den Kampf um den Titel zumindest verbal noch nicht auf.

Mercedes konzentriert sich lieber auf 2022

Trotz des großen Rückstands auf Red Bull gibt Dauer-Weltmeister Mercedes noch nicht auf und will seine Machtstellung in der Formel 1 nicht kampflos hergeben. „Diese Meisterschaft ist noch lange nicht verloren, es wird noch gute Rennen und Strecken für uns geben“, sagte Toto Wolff, der Motorsportchef der Silberpfeile, nach dem Österreich-GP in Spielberg.

Red-Bull-Fahrer Max Verstappen gewann am Sonntag überlegen in der Steiermark und führt die WM mit 18 Punkten vor Mercedes-Weltmeister Lewis Hamilton an. Der Brite forderte Verbesserungen, um mit Verstappen mitzuhalten, bekam von Wolff jedoch eine Absage. „Man muss sich für die richtige Balance entscheiden“, sagte Wolff. Langfristig sei es wichtiger, sich gut für die nächsten Jahre zu rüsten, anstatt noch zu viel Zeit in die 15 Rennen dieser Saison zu investieren.

"Wir wollen so gut wie möglich performen"

Deswegen legt Mercedes das Augenmerk nun vor allem darauf, den Silberpfeil für 2022 richtig in Schuss zu bringen. Zeit, um das aktuelle Auto noch zu verbessern, wird es da wohl nicht geben.„Wir stehen voll dazu, dass wir sagen: Wir müssen aufs nächste Jahr schauen“, sagte Wolff.

Grundlegende Regeländerungen machen ein ganz neues Fahrzeug nötig. „Es ist eine sehr schwierige Entscheidung“, sagte Wolff, aber es gehe nicht nur um eine Saison, sondern „auch die Jahre danach“. Viele Teams würden schon „zu 100 Prozent“ auf 2022 schauen, Red Bull sei dabei eine Ausnahme. „Sie bringen viele neue Teile“, sagte Wolff. „Es ist eine Strategie, die funktioniert.“

Als Kapitulation wollte Wolff das nicht verstanden wissen, er kündigte einen harten Kampf an. „Wir wollen so gut wie möglich performen“, sagte der 49-jährige Österreicher: „Wir werden diese Saison wieder Rennen gewinnen und Pole Positionen erkämpfen.“ (sho/dpa)