Fragen und Antworten zum Brasilien-WochenendeVerstappen oder Hamilton - wer lacht in Sao Paulo?

Runde 19 im Formel-1-Duell zwischen Red Bull und Mercedes, zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton. 19 Punkte liegt der Holländer vor dem Grand Prix von Sao Paulo vor dem Serien-Champion. Hamilton steht also unter Druck. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum GP-Wochenende in Brasilien.
Was spricht für Verstappen?
Einiges. Der Niederländer fährt ja ohnehin seit Wochen in Topform und dürfte bei seinem "Heim"-Rennen in Sao Paulo besonders motiviert sein - seine Freundin Kelly Piquet ist Brasilianerin. Vor dem Rennen lernte Verstappen deren Vater Nelson Piquet, dreimaliger Formel-1-Weltmeister, auf der familieneigenen Farm kennen.
Zudem sollte der Red Bull im Autodromo Jose Carlos Pace erneut besser funktionieren als Hamiltons Mercedes. "Der Kurs gehörte in der jüngeren Vergangenheit nicht unbedingt zu unseren stärksten Strecken und kam eher Red Bull entgegen, aber dieses Jahr hat gezeigt, dass alles passieren kann", sagte Mercedes-Sportchef Toto Wolff.
Wie ist das Programm?
In Interlagos steigt das dritte und letzte Rennwochenende in dieser Saison, an dem es das sogenannte Sprint-Qualifying gibt, also das 100 km lange Sprintrennen, bei dem die Startaufstellung für Sonntag ermittelt wird. Am Samstag gehen damit drei Extrapunkte an den Sieger. Bislang fand schon in Silverstone und Monza ein Sprint statt.
Der Freitag ist dadurch wesentlich interessanter. Um 20 Uhr findet das klassische Qualifying (Q1, Q2, Q3) statt, bei dem die Startaufstellung für den Sprint ausgefahren wird.
Was ist von den deutschen Fahrern zu erwarten?

Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel zeigte zuletzt in den USA und Mexiko gute Leistungen und fuhr jeweils in die Punkte. Das ist erneut das erklärte Ziel im Aston Martin. Mick Schumacher erwartet nach dem frühen Ausfall in Mexiko im unterlegenen Haas-Boliden ein weiteres Rennen am Ende des Feldes. Bis zum Saisonabschluss wird sich daran wenig ändern, der Rookie muss weiter Erfahrungen sammeln. "Ich war persönlich noch nie in Brasilien, also wird es eine Premiere für mich sein. Ich bin die Strecke aber im Simulator gefahren und es hat Spaß gemacht", sagte Schumacher.
Welche Rolle spielt das Wetter?
Das Wetter in 800 Meter Höhe von Interlagos spielt gerne einmal verrückt und sorgte so schon für viele Dramen in Sao Paulo. Es kann schon einmal vorkommen, dass sich die Streckentemperatur zwischen dem Training und dem Rennen um 30 Grad verändert. Deshalb ist es schwierig, das Verhalten der Reifen richtig vorherzusagen. Zwischen Sonnenschein und Starkregen liegen manchmal nur wenige Stunden. Die Strecke ist bei nassen Verhältnissen zudem sehr fordernd, weil sich an etlichen Stellen "Flüsse" bilden.
Steigt das Thermometer, steigen wohl auch die Chancen von Red Bull. „In Brasilien wird sehr viel von der Temperatur abhängen. Sollte es warme Temperaturen geben und sollten wir ein Setup finden, dass wir das Auto ins richtige Reifenfenster bringen, dann sehe ich uns im Vorteil“, sagte Teamberater Helmut Marko im RTL-Interview. (sid/mar)