Unter Druck macht Mercedes Fehler
Steiner sicher: Max kann’s machen!
Haas-Teamchef im exklusiven Interview
In der Formel 1 geht es so spannend und spektakulär zu wie schon lange nicht mehr. Vor allem der enge Titelkampf zwischen Lewis Hamilton (Mercedes) und Max Verstappen (Red Bull) begeistert die Fans. Haas-Teamchef Günther Steiner glaubt, dass der Titelverteidiger vor allem Fehler mache, weil die Bullen-Konkurrenz dermaßen im Nacken sitzt. Im exklusiven RTL/ntv-Interview spricht der Boss von Mick Schumacher und Nikita Mazepin über das Duell an der Spitze, sein Überraschungsteam des Saisonbeginns und die Entwicklung des neues Haas-Renners für 2022.
Mercedes mit Fehlern, "weil sie unter Druck kommen"
Erst in Monaco, zuletzt in Baku: Derzeit reiht sich ein Mercedes-Fauxpas an den anderen und summiert sich zu einer handfesten Mercedes-Krise, bei der man das Wort „Mini-„ schon streichen kann. Die Folge: Sowohl in der Fahrer- als auch Teamwertung galoppieren die Bullen dem deutsch-britischen Team davon.
Steiner findet zwar nicht, dass Mercedes viele Fehler mache. Aber die Schwarzpfeile machten diese, „weil sie unter Druck kommen“. Der Südtiroler weiter im Interview mit RTL/ntv-Reporter Felix Görner: „Unter Druck musst du mehr Risiken gehen. Red Bull macht einen guten Job. Es ist möglich, dass Red Bull gewinnt. Speziell von Max Verstappen halte ich sehr viel. Er kann es machen.“
Viele Kritiker werfen dem Niederländer vor, selbst viele Fehler zu machen, so Steiner, aber „er geht auch viele Risiken“. Eine weitere Entwicklung, die Mercedes Sorgenfalten auf die Stirn treiben sollte, ist der Platz in der Nebengarage von Verstappen: „Auch Checo (Sergio Perez, Anm.d.Red.) gewöhnt sich langsam an das Auto. Der Sieg in Baku gibt ihm sicher Selbstsicherheit, um die zusätzlichen Punkte zu holen für Red Bull im Kampf um den Titel.“
Um diesen kann Ferrari trotz Leistungssteigerung zur Gurken-Saison 2020 zwar noch nicht mitfahren, dennoch ist die Scuderia für Steiner einer der großen Gewinner des ersten Viertels der Formel-1-Saison. “Ferrari hat einen riesigen Schritt gemacht, ist ein Gewinner, absolut.“ Aber natürlich sind die Ansprüche in Maranello eigentlich noch höher. „Es gibt aber auch noch Möglichkeiten, sich da zu verbessern. Dass sie wieder um Weltmeisterschaften kämpfen können. Das wird auch sicher wieder passieren.“
Formel 1 diskutiert über Mazepin-Manöver: Steiner bezieht Stellung
Vielleicht schon 2022? Dann tritt das neue Regelwerk in der Königsklasse in Kraft, auch die Autos werden runderneuert. Schon jetzt liegt der Fokus auf dem Wagen für das kommende Jahr. Nicht nur bei Ferrari, sondern auch bei Haas, wie Steiner erneut betonte.
Nach dem Baku-Rennen war der 56-Jährige nach Maranello gereist, um das 22er-Modell von Haas im Windkanal zu begutachten. Seit Januar sei der Renner dort für Tests. „Im Moment geht alles in die richtige Richtung. Ich habe ein gutes Gefühl, dass wir aus dieser ‚Keine Chance auf Punkte‘-Situation herauskommen.“
Empfehlungen unserer Partner
Steiner zieht Fazit nach Micks ersten sechs Rennen
Die scheint Haas jetzt schon zu schlauchen, schon der Schritt von Rang zehn auf Platz neun in der Gesamtwertung der Konstrukteure (dank P13 und P14 in Aserbaidschan) ist für den US-Rennstall derzeit ein Erfolg. „Es war ein kleiner Erfolg und auch wenn er noch so klein ist, die Freude ist riesengroß.“ Man muss die Feste eben feiern, wie sie fallen. (msc)