Dschidda-Debakel für Hamilton und Mercedes

Stimmen zur Saudi-Quali: "Es war ein Albtraum"

JEDDAH, SAUDI ARABIA - MARCH 25: Lewis Hamilton of Great Britain and Mercedes leaves the paddock after the drivers and team principals meeting after practice ahead of the F1 Grand Prix of Saudi Arabia at the Jeddah Corniche Circuit on March 25, 2022 in Jeddah, Saudi Arabia. (Photo by Clive Mason/Getty Images)
Lewis Hamilton.
CJM / CJM, Getty Images, Bongarts

Drama pur beim Quali-Showdown unter Flutlicht für den Großen Preis von Saudi-Arabien. Erst crasht Nicholas Latifi leicht, dann Mick Schumacher schwer. Nach dem heftigen Einschlag wird die Formel-1-Zeitenjagd für fast eine Stunde unterbrochen. Anschließend folgt ein wildes Highspeed-Bestzeiten-Duell zwischen Red Bull und Ferrari – mit dem glücklichen Ende für Sergio Perez, dem Verstappen-Helfer. Ganz und gar nicht glücklich ist Mercedes. Die Silberpfeile erlebten ein Dschidda-Desaster. Hamilton schied sang- und klanglos in Q1 (!) aus. Woran das lag, erklärte der Vizeweltmeister nach Quali-Ende. Die Stimmen zum Qualifying.

Sergio Perez (1./Red Bull)

„Ich habe ein paar Rennen gebraucht für eine Pole. Was für eine Runde, unglaublich. Wir hatten erwartet, dass es hart werden würde gegen Ferrari und uns vor allem auf das Rennen konzentriert. Ich könnte 1000 Runden fahren und ich glaube nicht, dass ich diese Runde schlagen würde"

Charles Leclerc (2./Ferrari)

„Die Runde hat sich gut angefühlt, ich bin sehr zufrieden. Es ging darum, auf der Strecke zu bleiben, keine Fehler zu machen. Es ist sehr eng hier. In Q3 habe ich eigentlich alles zusammenbekommen, ich habe nicht erwartet, dass Checo so eine Zeit hinlegt. Morgen ist ein anderer Tag. Hoffentlich gelingt uns ein guter Start.“

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Carlos Sainz (3./Ferrari)

„Die Runde für P3 war gut. Da war ich auf einem gebrauchten Reifen unterwegs. Komischerweise ist es darauf ein besseres Gefühl als auf einem frischen Set. Es wird sehr aufregend morgen. Die vier Autos stehen gemischt da, es wird ein aufregendes Rennen werden.“

Max Verstappen (4./Red Bull)

„Es war ein unglaubliches Q3, also Q1 und Q2 haben gut ausgesehen, aber der erste Run in Q3 war schrecklich. Ich weiß nicht, was los war. Die Reifen haben sich anders angefühlt. Ich habe mich einfach nicht wohlgefühlt. Da konnte ich nicht alles rausholen auf so einer Strecke. Das erste mal, dass mir so etwas passiert ist. Checo hat einen super Job gemacht, ich bin glücklich für ihn. Hoffentlich können wir es Ferrari schwierig machen im Rennen.“

Lewis Hamilton (16./Mercedes)

Formula One F1 - Saudi Arabia Grand Prix - Jeddah Corniche Circuit, Jeddah, Saudi Arabia - March 26, 2022  Mercedes' Lewis Hamilton and Mercedes' George Russell during qualifying REUTERS/Ahmed Yosri
Ein gebrauchter Abend für Mercedes.
jb, REUTERS, AHMED YOSRI

„Ich hatte einfach Probleme mit der Balance des Autos. Wir sind nicht da, wo wir sein wollen. Es liegt nicht an den Vorkommnissen hier vor Ort. Wir sind Profis, wir blenden das aus, wenn‘s sein muss. Es waren einfach Probleme mit dem Setup. Vielleicht habe ich es etwas zu weit getrieben und das Auto war unfahrbar. Es ist so nervös. Ich verstehe es nicht. Es war einfach plötzlich schwierig zu fahren - schwieriger als jemals zuvor. Es war ein Albtraum."

Nico Hülkenberg (18./Aston Martin)

„Meine Runde war nicht ganz optimal. Leider habe ich mich in Kurve 1 und 14 verbremst, da war also mehr drin. Generell auf dieser Highspeed-Strecke mit den Problemen am Auto ist das nicht einfach, das Vertrauen zu finden und ans Limit zu gehen. Aber ich bin gar nicht so unzufrieden, auch wenn Platz 18 nicht so gut ist. Mit Hamilton vor mir bin ich in gar keiner so schlechten Gesellschaft.“

Ziel für Sonntag: „Das Rennen beenden. Das wäre hier schon alles, was ich will. Die Strecke ist der Wahnsinn. Gefühlt ständig 300 km/h, immer im Tunnel.“

Helmut Marko (Red-Bull-Berater)

„Ich war von Perez schon etwas überrascht, eine fantastische Runde. Er war das ganze Wochenende stark, nah an Max dran. Vorher haben wir gescherzt: Wenn er Pole holt, kriegt er einen Extrabonus. Da kann man nur gratulieren. Absolut fehlerfrei und am Limit gefahren.

Max hat leider nie das richtige Temperaturfenster erwischt. Im Rennen wird es anders. Ich sehe da kein Vorentscheidung.“

Toto Wolff (Teamchef Mercedes)

„Auf der Lewis-Seite hat man beim Setup ein Experiment versucht, dass richtig ins Auge gegangen ist. Wir haben keinen Grip gehabt. Da bist du weg vom Fenster. Es fehlt uns einfach an Pace. Es ist jetzt der Punkt gekommen, dass wir uns zusammenreißen müssen. Alles was man verändern kann, werden wir tun, um zurückzukommen. Wir hatten so eine Situation Anfang 2013 auch und damals haben wir es auch geschafft.“ (msc)