Stimmen zum irren Monaco-Qualifying
Vettel will Hamilton "vernaschen" - der hofft auf Regen

Was war das für ein Formel-1-Wahnsinn in Monte Carlo: Beim Qualifying zum Monaco-GP crasht Charles Leclerc kurz vor Schluss in die Leitplanke. Weil der Monegasse zu dem Zeitpunkt vorne liegt und die Session abgebrochen wird, ist Leclerc die Pole Position nicht mehr zu nehmen. Eine Sensation. Ob der Ferrari-Pilot bei seinem Heimspiel aber wirklich von Platz 1 startet, ist ungewiss – denn Leclerc schwant wegen seines Unfalls Böses. Sebastian Vettel nimmt derweil Lewis Hamilton ins Visier, während der Weltmeister auf Hilfe von oben hofft. Die Stimmen zum Qualifying.
Verstappen lapidar: "Pech gehabt"
Charles Leclerc (Ferrari/Pole Position): „Es fühlt sich komisch an, wenn man in der Mauer endet. Aber ich bin natürlich glücklich. Im zweiten und dritten Sektor hat es super hingehauen. Nach Q2 war ich emotional, aber in Q3 habe ich den Fokus zusammenbekommen. Aber morgen werden die Punkte vergeben. Wir sind natürlich eine Überraschung hier. Ich denke, wir werden das Getriebe wechseln müssen.“ (Das würde eine Strafversetzung im Grid bedeuten, Startplatz 1 wäre futsch, d. Red.)
Max Verstappen (Red Bull/Startplatz 2): „Pech gehabt am Ende mit der Roten Flagge. Ich habe mich nicht so wohl gefühlt anfangs, es wurde aber. Der Plan war immer besser zu werden, aber dann kam die Rote Flagge dazwischen. Aber für das Rennen sieht alles gut aus.“
Valtteri Bottas (Mercedes/Startplatz 3): „Für mich ist es enttäuschend, mein letzter Run wurde wegen der Roten Flagge abgebrochen. Ich habe alles reingesteckt. Mein erster Schuss war nicht gut genug für die Pole, aber im zweiten sah es gut aus. Ich denke, wir haben Fortschritte gemacht. Jetzt war ich zufrieden mit dem Auto, warten wir morgen mal ab.“
Vettel "prügelte" seinen Reifen
Lewis Hamilton (Mercedes/Startplatz 7): „Ich muss nicht so viel verdauen, es war natürlich ein schlechter Tag, aber es hätte schlechter laufen können. Die Reifen waren heute das Problem, die habe ich nicht zum Arbeiten gebracht. Hoffentlich können wir mit der Strategie etwas gutmachen, vielleicht kommt etwas Regen, darauf hoffe ich.“
Sebastian Vettel (Aston Martin/Startplatz 8): „Soweit so gut, wir können mit Platz 8 zufrieden sein. Natürlich habe ich höhere Ansprüche in mir, aber heute war es okay. Insgesamt war es ganz gut. Die Balance hinzukriegen, ist schwer, vor allem Temperatur in die Vorderreifen zu kriegen. In Q1 und Q2 haben wir gemerkt, dass die Reifen besser gehen, nachdem wir sie richtig geprügelt hatten. Wir haben uns dann entschieden, erst eine Warm-Up-Runde zu machen. Die Strecke kommt uns etwas entgegen, hier können wir mehr den Unterschied machen. Vielleicht können wir am Start den Lewis vernaschen und einen Platz gutmachen. Dann wäre es aber schwer, ihn hinter uns zu halten. Kann ein spannendes Rennen werden, aber auch ein langweiliges.“
Schumacher will im Rennen glänzen

Mick Schumacher (Haas/Startplatz 20 nach Crash im 3. Training): „Hat sich natürlich blöd angefühlt, die Quali zu verpassen. Viel machen konnten wir nicht, die Seite des Autos war komplett kaputt. Das Team hat einen super Job gemacht, aber es hat nicht annähernd gereicht, um das Qualifying zu fahren. Natürlich ärgere ich mich. Vom Gefühl her, hätten wir mit Williams kämpfen können. Im Endeffekt tut es mir einfach leid fürs Team und für mich. Aber noch ist nichts verloren, morgen im Rennen ist vieles möglich.“ (mar)