Brasilien-Zweikampf neben der Strecke
Nachspiel für Verstappen? FIA kündigt Anhörung an

Droht Max Verstappen eine nachträgliche Strafe für seine harte Aktion in Brasilien gegen seinen WM-Rivalen Lewis Hamilton? Am Donnerstagabend wissen der Holländer und sein Red-Bull-Team, ob sie womöglich mit einem Handicap ins Rennwochenende in Katar starten müssen. Denn nach dem Protest von Mercedes gegen die Entscheidung der Rennkomissare, Verstappen für die Aktion in Kurve vier beim Sao-Paulo-GP nicht zu bestrafen, wird es nun in Doha eine Anhörung geben. Dabei soll im Rahmen einer Videokonferenz geklärt werden, ob das Recht auf eine Nachprüfung der Aktion besteht – und damit auch auf eine nachträgliche Bestrafung für den WM-Spitzenreiter.
Hätte Hamilton nicht reagiert, hätte es gekracht
Mercedes kündigte dafür an, neue Beweise vorzulegen, „die den Stewards zur Zeit ihrer Entscheidung noch nicht vorlagen", so die Silberpfeile. Dabei geht es wahrscheinlich um Onboard-Aufnahmen aus dem Cockpit, die zeigen, wie Hamilton nach dem Überholmanöver in Kurve vier von Verstappen von der Piste gedrängt wurde.
Hätte der Brite in der Kurve nicht die Lenkung aufgemacht, wären die beiden Rivalen wie schon in Italien kollidiert. Beide hätten womöglich das Rennen nicht beenden können – und so hätte Verstappen Hamilton die Chance genommen, im WM-Kampf Boden gut zu machen. Stattdessen reagierte Hamilton vorausschauend, schnappte sich Verstappen wenige Runden später an gleicher Stelle und fuhr souverän seinen Sieg nach Hause.
Verstappens WM-Führung könnte weiter schrumpfen
Die neuen Mercedes-Beweise müssen überzeugend sein, damit die Stewards nachträglich die Szene neue bewerten. Konkret gehe es darum, ob „ein wesentliches und relevantes neues Element entdeckt wird, das den Parteien, die das Verfahren beantragen, zuvor nicht zur Verfügung stand“, erklärte die FIA.
Sollte Verstappen nachträglich noch bestraft werden, könnte er entweder für Katar eine Startplatzstrafe bekommen – oder in der Rennwertung von Brasilien nach hinten rutschen. Und so weitere Punkte auf Hamilton verlieren.
Mercedes kann mit bis zu drei Personen an dem Termin teilnehmen, wie die FUA mitteilte. Die Namen müssen bis spätestens fünf Stunden vor der Anhörung schriftlich mitgeteilt werden. (ana/dpa)