Corona beschleunigt Passagier-RückgangRyanair streicht noch mehr Flüge am Airport Hahn

Europas größter Billigflieger Ryanair streicht seinen Winterflugplan am Flughafen Hahn wegen der Corona-Krise noch mehr zusammen. Laut dem Ryanair-Buchungsportal fallen von November bis März am Hahn die 4 Flugziele Fès, Marrakesch, Kerry und Vilnius weg. Somit verbleiben nur noch 6 Ziele: Lamezia Terme, Neapel, Pescara, Teneriffa-Süd, Nador und Thessaloniki. Damit gibt es im Winter dienstags, mittwochs und donnerstags bis auf Ausnahmen keine Starts von Ryanair mehr im Hunsrück.
Verschärfte Reisebeschränkungen in der Corona-Pandemie
Eine Sprecherin der Airline bestätigte die Meldungen. Der Flughafen Hahn wollte sich indes nicht dazu äußern. Er gehört zu 82,5 Prozent dem chinesischen Mischkonzern HNA und zu 17,5 Prozent dem Land Hessen. Auch andere deutsche Airports leiden unter den verschärften Reisebeschränkungen in der Corona-Pandemie. Ryanair hatte kürzlich angekündigt, generell von November bis März voraussichtlich nur rund 40 Prozent so viele Flüge anbieten wie im vergangenen Winter. Zuvor hatte das Management rund 60 Prozent angepeilt.

70 Prozent weniger Fluggäste am Airport Hahn
Neben Ryanair fliegen noch die kleineren Passagierfluggesellschaften Air Serbia, Wizz Air und Fly One den Airport Hahn an. Die Zahl ihrer Ziele ist hier überschaubar. Im vergangenen Jahr zählte der Flughafen Hahn insgesamt etwa 1,5 Millionen Passagiere. Dieses Jahr dürften es deutlich weniger sein. Von Januar bis August waren es laut der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) gut 320.000 Fluggäste - fast 70 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Weniger Passagiere, mehr Fracht
Das Frachtgeschäft wuchs indessen von Januar bis August gemessen am Vorjahreszeitraum um 32,2 Prozent auf 142.188 Tonnen - trotz der Corona-Krise und gegen den Trend bei zahlreichen anderen Airports. Der ehemalige US-Militärflughafen hat eine seltene Nachtflugerlaubnis. Laut der Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn gibt es hier auch oft nächtliche Zwischenstopps von US-Soldaten und US-Militärfracht auf dem Weg in den Nahen Osten oder zurück in die Heimat.
Quelle: DPA

