Es droht Totalverlust des eingesetzten Geldes

Finanzaufseher warnen vor Risiken bei Investitionen in Bitcoin & Co. und Anlagetipps in sozialen Medien

Kryptowährung goldene leuchtende Bitcoin Münze in der Hand eines Mannes Symbol der Kryptowährung elektronisches virtuelles Geld FOTOMONTAGE
Eine Anlage in Kryptowährungen kann auch zum Totalverlust des eingesetzten Geldes führen, warnt die Finanzaufsicht Bafin.
Michael Bihlmayer, picture alliance

Die Finanzaufsicht Bafin warnt Privatanleger vor Risiken bei Investitionen in Kryptowerte und Anlagetipps in sozialen Medien. In den sozialen Medien kursierten begeisterte Meldungen zu Bitcoin, Ether und Co. Die Investments in Kryptowerte seien jedoch hoch spekulativ und ebenso riskant, mahnte die Aufsicht. Es drohe möglicherweise der Totalverlust des eingesetzten Geldes.

Betrüger nutzen soziale Medien für Falschinformationen

Die Aufsicht bekommt nach eigenen Angaben seit drei bis vier Monaten vermehrt Anfragen von Verbrauchern zu Bitcoin und anderen Kryptowerten. „Auch wenn der Anteil von Privatanlegern bei Kryptowerten derzeit noch überschaubar ist, so erreichen uns in letzter Zeit immer mehr Hinweise von Verbrauchern auf unseriöse Plattformen, auch aus dem Kryptobereich“, sagte der für Wertpapieraufsicht zuständige Bafin-Exekutivdirektor Thorsten Pötzsch. „Häufig geht es dabei um die Frage, ob und wie die Verbraucher das Geld, das sie investiert haben, zurückgezahlt bekommen können.“

Anlagetipps in sozialen Medien wie Youtube, Facebook, Twitter oder Instagram sieht die Finanzaufsicht kritisch. Zwar gebe es dort durchaus gute Informationen mit seriösem Hintergrund. Es kursierten aber auch unzählige falsche oder nur teilweise richtige Darstellungen, berichtete Pötzsch.

„Influencer, die sich zu Finanzprodukten äußern, kennen sich häufig selbst nicht wirklich gut genug damit aus“, erläuterte der Bafin-Exekutivdirektor. „Sie suggerieren aber ihren Followern das Gegenteil und setzen auch auf deren Angst, möglicherweise einen Trend zu verpassen.“ Häufig legten sie auch nicht offen, dass sie selbst von den Käufen ihrer Follower profitierten. „Hinzu kommt, dass die sozialen Medien auch von Betrügern genutzt werden, um Falschinformationen zu verbreiten.“

„Sichere, schnelle Geld“ gibt es nicht!

Nach Erkenntnissen der Finanzaufsicht setzen Privatanleger inzwischen zunehmend auf Tipps in sozialen Medien. Bei einer Online-Erhebung der Bafin im vergangenen Jahr gaben demnach 20 Prozent der Befragten an, sich bei Youtube, Facebook und Co. über Finanzthemen zu informieren. Knapp 17 Prozent hatten der Erhebung zufolge schon einmal einen Finanztipp umgesetzt, ohne sich zuvor aus anderen Quellen informiert zu haben. Fast sieben Prozent meinten, Ratschläge, um schnell viel Geld zu verdienen, bekäme man nur in den sozialen Medien. „Das war der Anlass für uns, das Thema aufzugreifen“, erläuterte Pötzsch.

Die Bafin rät Anlegern, die Seriosität der Tippgeber zu überprüfen. Dabei sollten sie sich nicht von der Zahl der Follower, Likes oder positiven Kommentaren blenden lassen. Scheinbar positive Kommentare oder Hinweise auf vermeintliche Anlageerfolge könnten frei erfunden und im Auftrag des Verfassers platziert worden sein. Bei außergewöhnlich hohen Gewinnversprechen sollten Anleger besonders skeptisch sein. Oft stecke Betrug dahinter. Das „sichere, schnelle Geld“ gibt es nicht, mahnte die Aufsicht. (dpa/aze)

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