Deutsche Fechterin lebt inzwischen auf Bali

Monika Sozanska über ihren Schwangerschaftsabbruch: "Der schlimmste Moment meines Lebens"

Monika SOZANSKA, Fechterin, roter Teppich, Red Carpet Show, 40. Deutscher Sportpresseball in der Alten Oper Frankfurt, 05.11.2022.  *** Monika SOZANSKA, fencer, red carpet, red carpet show, 40 German Sports Press Ball in the Alte Oper Frankfurt, 05 11 2022
Monika Sozanska
Imago Sportfotodienst

Monika Sozanska (39) zählt als zweifache Deutsche Meisterin zu den besten Fechterinnen Deutschlands – und von einem Karriereende war sie im Jahr 2020 eigentlich noch weit entfernt, hatte mit den Olympischen Spielen in Tokyo ein großes Ziel. Doch dann verändert eine Reise nach Bali ALLES!

Aus zehn Tagen wurde mehr als ein Jahr

Auch Monika Sozanska kam in Budapest nicht über die Runde der besten 32 hinaus. Foto: Jonathan Brady
So kennen Monika Sozanska die meisten deutschen Fans
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Im März 2020 will sie nur zehn Tage nach Bali – noch einmal Ruhe und Kraft tanken vorm großen Vorbereitungsendspurt auf Olympia. Doch aus dem geplanten Kurztrip wird ein Aufenthalt von einem Jahr und vier Monaten. Der Grund: Corona! Denn aufgrund der einkehrenden Beschränkungen in Deutschland kann sie nicht mehr zurück, muss dortbleiben – und will es auch. Was zum einen am lockereren Umgang mit Corona auf dem Inselstaat liegt als in Deutschland. Zugleich lernt sie dort auch schnell einen neuen Partner kennen. Dem Magazin „Femotion.de" erzählt sie: „Zunächst haben mich natürlich alle für verrückt erklärt – später für ein Genie, weil das Leben dort viel freier war als in Deutschland. Und ich hatte mich dort auch gut eingelebt. Ich habe es als persönliches Glück gesehen, dort zu sein.“

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Denn zugleich verliebt sie sich in einen Amerikaner, wird „ungeplant“ schwanger – doch mit der Schwangerschaft beginnt der Zerfall des großen Glücks. „So schön das auch war, so schrecklich war die Nachricht, dass das Baby nicht überlebensfähig sein würde. Mein Arzt empfahl mir, das Baby in fünf Monaten abzutreiben, dafür musste ich auch Bali verlassen.“ Ein Schock!

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„Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als mir mein Arzt erklärt hat, warum er es für sinnvoll hält, das Baby abzutreiben. Das war einer der schlimmsten Momente in meinen Leben.“

Ihr Weg aus der Krise

Zeitgleich verstirbt auch der Vater ihres Partners – es folgt das schnelle Ende eines noch jungen Glücks. „Wir waren noch ein paar Monate zusammen – ich bin auch zu ihm in die USA. Doch ich habe gemerkt, dass ich mich um mich kümmern muss, weshalb ich dann auch nach Deutschland gereist bin, um im Kreise meiner Familie zu sein.“ Schlafen kann sie in der darauffolgenden Zeit nicht. Auch auf Sport hat sie keine Lust. Stattdessen wählt sie einen neuen Weg. „Ich habe viele Gespräche mit meinem Psychologen geführt. Spiritualität hat mir geholfen, meine Seele zu heilen. Und ich bin weiter auf meiner Reise.“ Diese hat sie zurück nach Bali geführt, wo sie jetzt Schmuck herstellt. (tli)

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