Flammen lodern in Winterhuder Wohnung
Falschparker behindern Lösch-Einsatz

Die Feuerwehr muss schnell handeln, denn sie kommt nicht ans dringend benötigte Löschwasser.
Eine Wohnung in Winterhude steht lichterloh in Flammen, als die Einsatzkräfte um 5 Uhr (27. März) anrücken. Doch sie können den Bewohnern im vierten Stock des Mehrfamilienhauses nicht sofort helfen. Auf den lebensrettenden Hydranten parken Autos. Von den Haltern ist weit und breit keine Spur. Die Zeit wird immer knapper.
Kein einziger freier Hydrant
Schnell wird den Einsatzkräften vor Ort bewusst, dass sie ein großes Problem haben. In dem dicht bewohnten Stadtteil ist es unmöglich an die Hydranten zu kommen. „Egal, wo die Kollegen ranwollten, da stand ein Auto drauf“, erklärt Christian Wolter, Pressesprecher der Feuerwehr Hamburg im Gespräch mit RTL. Die Feuerwehr erhöht die Alarmstufe und weitere Löschfahrzeuge machen sich auf den Weg. Sie sollen das dringend benötigte Löschwasser bringen, aber auch das reicht nicht aus. „Das Problem ist, das Wasser, was wir mit haben ist eigentlich nur dafür da, um die Zeit zu überbrücken, bis wir den Hydranten gesetzt haben. Wir können nicht unendlich viel Wasser mitführen, weil das ja auch was wiegt“, sagt Christian Wolter. Lediglich die ersten zehn Minuten können mit dem Wasser aus den Tanks überbrückt werden. Währenddessen befinden sich die Personen in dem Haus.
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Einsatzkräfte müssen kreativ werden
Die Feuerwehr muss sich schnell eine Alternative überlegen, denn mittlerweile schlagen die Flammen bereits aus den Fenstern. „Die Kollegen haben die Tanks zusammengehangen, sozusagen in Reihe geschalten, sodass wir vorne noch ein bisschen Wasser bekommen konnten“, schildert Christian Wolter. Die ersten Löscharbeiten beginnen, aber das Wasser wird schnell knapper. Für die eigentlichen Arbeiten über die Drehleiter benötigen die Einsatzkräfte den Zugang zu einem Hydranten. „Deshalb haben sie angefangen, die Autos wegzuhebeln. Wenn man in den Radkasten reinfässt, dann kann man sie mit Schwung ein bisschen zur Seite kriegen“.
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Alle Bewohner können gerettet werden
Die Person aus der brennenden Wohung kann gerettet werden. Der Rettungsdienst vermutet bei ihr und einer weiteren Person aus dem Mehrfamilienhaus eine Rauchgasvergiftung, aber ins Krankenhaus müssen die beiden Menschen nicht gebracht werden. Auch die anderen 15 Bewohner des betroffenen Gebaüdes können evakuiert werden. Sie kommen während der Löscharbeiten in einem Linienbus unter.
Ungefähr alle 80 Meter befindet sich in der Stadt ein Hydrant. Dass diese aber zugeparkt sind, passiert der Hamburger Feurwehr öfter. „Das ist in der Stadt mit dem Parkraum, der zur Verfügung steht natürlich sehr schwierig“, sagt Cristian Wolter. „Meistens ist es so, dass wir trotzdem irgendwo noch einen finden. Die sind ja auch nicht immer alle in der Parkspur“.
War ein Akku Schuld?
Die Feuerwehr kann den Brand löschen, aber die Einsatzkräfte sind immer noch vor Ort. „Man kontrolliert jetzt die Gebäude. Es ist auch noch ein Heizungsrohr geplatzt“, schildert Christian Wolter die Situation. Man müsse jetzt gucken, in was für einem Zustand sich die Wohnungen darunter befinden. Wann die Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren können, ist noch nicht klar. Die Wohnung, von der das Feuer ausging, sei aber völlig ausgebrannt.
Die Brandursache ist noch unklar. Die Einsatzkräfte vermuten, dass der Brand von einem Akku ausgegangen ist.