TikTok-Kinderärztin klärt über „falsche Periode“ aufDarum haben neugeborene Mädchen oft schon eine Monatsblutung

Das kann frisch gebackenen Eltern richtig übel Angst einjagen: Das neugeborene Mädchen blutet aus der Scheide! Gut, wenn jemand Bescheid weiß und direkt aufklären kann: Denn dabei handelt es sich um ein harmloses Phänomen, das im Englischen als „false menses“, also „falsche Menstruation“, bezeichnet wird. Auf TikTok erklärt jetzt eine US-amerikanische Ärztin das Phänomen.
Zwischen dem dritten bis fünften Tag nach Geburt
Meistens ist sie nur als kleiner roter Streifen in der Windel erkennbar: Bei der „kleinen Periode“ stoßen Baby-Mädchen eine Schleimhaut ab, die sich in den letzten Wochen vor der Geburt in ihrer Gebärmutter gebildet hat. Der Grund: Sie haben den hohen Östrogen-Spiegel der Mutter abbekommen. „Die ‘kleine Periode’ tritt in der Regel zwischen dem dritten und fünften Lebenstag auf“, erklärt US-amerikanische Kinderärztin Dr. Carole Keim in einem TikTok-Video.
Lese-Tipp: Wie der Darm Babys Schlafverhalten beeinflusst
„Sie kann bei bis zu 25 Prozent der neugeborenen Mädchen auftreten und dauert in der Regel nur einen Tag oder weniger.“ Dr. Keime beruhigt alle Eltern, dass sie sich keine Sorgen machen müssen, wenn sie das Blut sehen: „Es tut ihnen nicht weh, das ist ganz normal.“ Es könne aber wirklich beängstigend sein, die Windel zu öffnen und leuchtend rotes Blut zu sehen.
IM VIDEO: Wie kann das sein? Eltern vergessen Baby im Supermarkt!
Hormoneller Entzug bewirkt das Phänomen
Das Phänomen ist auf einen hormonellen Entzug zurückzuführen, den Babys nach der Geburt erleben. Keime vergleicht es mit einer Antibabypille-Pause: Wenn Frauen alle drei Wochen die Kombinationspille für eine Woche absetzen oder eine Scheinpille nehmen, führe das ebenso zu einer Blutung. „Das Gleiche passiert bei den neugeborenen Mädchen“, erklärt sie in dem Video. „Sie haben diese Hormone in sich, solange sie im Mutterleib sind, und nach der Geburt sind diese Hormone weg – und das kann diese ‘kleine Periode’ auslösen.“ Dauert die Blutung länger als ein bis zwei Wochen an, sollten Eltern aber einen Arzt zur Abklärung aufsuchen.
Lese-Tipp: Scharfstoff aus Pfeffer gelangt in die Muttermilch – Babys mögen später, was Mama jetzt isst
Auch die berühmte „Hexenmilch“ rührt daher
Aber auch einen anderen Effekt kann die Hormonzufuhr im Mutterleib bewirken: Prolaktin und Östrogene können durch den Versorgungskanal auch in den Körper des Babys gelangen. So wird dessen Brust ebenfalls "aufs Stillen vorbereitet". Was dazu führt, dass die Brustdrüsen des Babys in den ersten Tagen nach der Geburt anschwellen und ein Milchsekret abgeben: die sogenannte Hexenmilch. Und das sogar bei Jungs! Verrückt. (ija)