Häftling wollte vorzeitige Entlassung
Fall Maddie McCann: Verdächtiger Christian B. muss in Haft bleiben

Christian B. sitzt zurzeit wegen einer anderen Tat im Gefängnis und hatte gehofft, schon nach der Hälfte seiner Haftzeit entlassen zu werden, aber das Oldenburger Landgericht lehnte seinen Antrag ab. Dagegen legte er Beschwerde ein. Diese hat das Oberlandesgericht Oldenburg nun zurückgewiesen, wie Bettina von Teichman vom Oberlandesgericht Oldenburg am Donnerstag auf Anfrage von RTL bestätigt.
Haftstrafe wegen Vergewaltigung

Der im Fall Maddie Verdächtige bleibt also in Haft. Derzeit sitzt der 45-Jährige eine mehrjährige Haftstrafe für die Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin im Jahr 2005 im portugiesischen Praia da Luz ab. Rund anderthalb Jahre nach dieser Tat verschwand die damals dreijährige Madeleine McCann aus einer Apartment-Anlage in der Nähe und ist deutschen Ermittlern zufolge nicht mehr am leben.
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Die Hälfte seiner Haft ist verbüßt
Unter bestimmen Voraussetzungen könnten Verurteilte die Haftanstalt vorzeitig und auf Bewährung verlassen, wenn sie die Hälfte der verhängten Strafe verbüßt hätten, so Bettina von Teichman. Dieser Zeitpunkt war wohl gekommen, daher hatte Christian B. beim Landgericht einen Antrag gestellt. Zuvor hatte er sich schon mal über seine Haftbedingungen beschwert und einen 14 Seiten langen Brief an den Landtag Niedersachsen geschrieben. Darin ging es um falsche Stifte, fehlenden Kaffeeweißer und Morddrohungen.
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Beweiskette noch noch nicht geschlossen
Christian B. ist bisher nur Verdächtiger im Fall Maddie und noch nicht angeklagt. Ermittler gehen davon aus, dass der Deutsche Christian B. Maddie entführte und umbrachte. Es gibt viele Hinweise, aber die Beweiskette ist nicht geschlossen, und es gilt der Grundsatz der Unschuldsvermutung. (dpa/nid)
SPIEGEL TV Doku auf RTL+
Für die Dokumentation "Verdächtig im Fall Maddie – Wer ist Christian B.?" (hier auf RTL+ anschauen) hat sich SPIEGEL TV ein Jahr lang auf Spurensuche begeben und exklusiv mit Freunden und Weggefährten des Tatverdächtigen gesprochen. Dabei wurden neue Erkenntnisse über den Mann gewonnen, der möglicherweise ein Verbrechen begangen haben soll, das die ganze Welt erschüttert hat.