Traumwelt am Ende
Erst Witze, dann Tränen: Fake-Millionärin Anna Sorokin muss in den US-Knast!
Jahrelang hat sie ein Luxusleben geführt und sich dabei alles ergaunert und erschwindelt. Damit ist jetzt Schluss: Ein New Yorker Gericht hat die Fake-Millionärin Anna Sorokin des Betrugs schuldig gesprochen. Doch jetzt ist sicher: Die Traumwelt ist zu Ende. Im schlimmsten Fall muss sie für 15 Jahre hinter Gitter. Heißt: Zelle statt Luxussuite. Hofgang statt Weltreise. Haft statt High Society. Möglicherweise muss sie 15 Jahre hinter Gitter. Das Strafmaß wird am 9. Mai verkündet. Im Video berichtet RTL-Reporter, wie sich Anna Sorokin während der Urteilsverkündung verhalten hat!
Kontakte zur High Society
Erst betrog sie Kunden um umgerechnet 240.000 Euro, dann machte sie das Gericht zum Laufsteg. Und zwar so erfolgreich, dass sich Netflix schon jetzt die Rechte an einer Verfilmung ihres Lebens gesichert haben soll. Aber, von vorn.
Anna wurde in der Nähe von Moskau geboren. Im Alter von 16 Jahren ziehen ihre Eltern mit ihr nach Eschweiler in Nordrhein-Westfalen. Zu wenig für die vermeintliche Hochstaplerin: 2013 zog sie schließlich nach New York und legte sich dort den Namen Anna Delvey zu. Unter falschem Namen erschlich sie sich dann falsche Kredite, knüpfte so Kontakte zur High-Society.
Konten in Deutschland und der Schweiz

Auf Kunstmessen und in Galerien mischte sich Sorokin unters Volk. Dort gab sie sich als reiche deutsche Erbin und Multimillionärin aus und wickelte so "Geschäftspartner" um den Finger. Der Haken: Anna Delvey gab es nicht, und Anna Sorokin zahlte ihre Rechnungen nicht. Laut Staatsanwaltschaft fälschte sie Schecks, beglich Schulden nicht und legte bei Banken gefälschte Unterlagen vor, um etwa einen Kredit über 22 Millionen Dollar (20 Millionen Euro) zu sichern. Dabei gab Sorokin an, über Konten in Deutschland und der Schweiz zu verfügen, auf denen mehr als 60 Millionen Euro lägen.
Von diesem angeblichen Geld lud sie immer wieder einflussreiche Menschen zu teuren Dinners oder Reisen ein. Darunter auch Rachel Williams, Redakteurin bei der Modezeitschrift "Vanity Fair". Sie soll von Anna Sorokin um umgerechnet 62.000 Euro betrogen worden sein. Sie war vor Gericht eine der Hauptzeuginnen gewesen.
Apropos Gericht: In New York lief die Angeklagte jeden Verhandlungstag in einem neuen Dress auf. Mittlerweile haben ihre Gerichtsoutfits sogar einen eigenen Instagram-Account.
Netflix will Sorokins Leben verfilmen
Der spektakuläre Fall hat längst das Interesse Hollywoods geweckt: TV-Produzentin Shonda Rhimes will die Geschichte für Netflix in eine Serie verwandeln, parallel ist ein Titel mit Jennifer Lawrence oder Margot Robbie als Sorokin in der Hauptrolle im Gespräch. Glaubt man Medienberichten, hat Sorokin auch dort bereits die Finger im Spiel.