Erleichterung für Brustkrebs-Patientinnen
Strickprothesen aus Baumwolle und Watte
Die Bad Bentheimerin Lucie Schäfer hat Brustkrebs, bekommt rund ein halbes Jahr Chemotherapie, ihr wird die rechte Brust entfernt. Anstatt einer eher drückenden Silikonprothese entdeckt sie gestrickte BH-Einlagen aus Watte und Baumwolle und ist so begeistert davon, dass sie auch anderen Betroffenen helfen will.
Warum die Strickprothesen – laut Lucie Schäfer – ein viel angenehmeres Tragegefühl versprechen, verrät sie im Video.
Diagnose Brustkrebs: Kein Grund, aufzugeben
Lucie Schäfer erhielt schon vor 18 Jahren die Diagnose Brustkrebs. "Ich war noch jung, ich war 46, ziemlich jung und dann erwartet man das nicht und dann denkt man, dass alles vorbei ist. Aber das dauerte ein paar Tage, das ist unterschiedlich, nicht jeder Mensch ist gleich, und dann hab ich gedacht: Das kriegen wir hin."
Für jede Lebenssituation die passende Prothese
Möglich machen das sieben fleißige Strickerinnen aus der Region rund um Bad Bentheim.
Eine davon ist Karin Fremder. Sie hatte im vergangenen Jahr in der Zeitung von den Strickprothesen gelesen. “Ich selber bin Gott sei Dank nicht betroffen von dieser Krankheit, aber so wie Frau Schäfer es dargestellt hat, schien es mir sehr angenehm für die Frauen zu sein. Und da ich gerne Handarbeite und ich das für sehr sinnvoll hielt, habe ich mich bei Frau Schäfer gemeldet und seitdem stricke ich, so für mich hier.“ Für ein Paar braucht die 72-Jährige rund vier Stunden.
Helfer, Unterstützer und Interessierte sind gerne gesehen
Rund 36 Paare hat Lucie Schäfer schon verschickt und bekommt die Erfahrungsberichte von glücklichen Frauen zurück. "Eine ältere Dame, die Enkelkinder hat sagte, die Kinder legen sich immer so gerne gegen Oma, und die hat dann gesagt: Oma, diese fühlt sich viel weicher an, das ist so schön." Nun ist sie auf der Suche nach Mitstreiterinnen in der Grafschaft, die solche Prothesen für erkrankte Frauen stricken. „Ich selbst habe nicht die Zeit zu stricken. Aber es gibt hier bestimmt Frauen, die das können und wollen“, ist sie sich sicher. Außerdem ist ihre Hoffnung, dass Patientinnen schon im Krankenhaus darauf aufmerksam gemacht werden, dass es diese Alternative zu Silikonprothesen gibt.
Wer diese Prothesen stricken möchte, kann sich an Lucie Schäfer unter buchlucieschaefer@gmail.com oder unter Telefon 05924 5172 melden. Sie gibt auch Anleitungen weiter, wie gestrickt werden kann.