Michail Wassiljews stirbt in Cherson
Er forderte mehr Kinder für den Krieg: Russischer Skandal-Priester stirbt bei Beschuss

Es war eine Aussage, die für Wirbel und Entsetzen sorgte: Frauen sollen mehr Kinder bekommen, damit die Trennung nicht so schwer falle, wenn diese in den Krieg müssen. Diese menschenverachtende Aussage machte kürzlich der russische Priester Michail Wassiljews – und ihn damit im Westen bekannt. Nun starb Wassiljews – bei eine Beschuss der Region Cherson in der Ukraine.
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Skandal-Interview sorgt für Entsetzen
„Der Herr hat jeder Frau geboten, viele Kinder zu gebären. Und wenn eine Frau dieses Gebot erfüllt, dann wird sie natürlich mehr als ein Kind bekommen. So wird es für sie nicht so schmerzhaft und beängstigend sein, sich von ihnen zu trennen.“ Vereinfacht ausgedrückt: Sie auch in den Tod zu schicken. Diese Meinung äußerte er in einem Interview mit dem nationalistisch-orthodoxen Fernsehsender „Spas“. DIe Aussage traf nicht nur auf Gegenliebe.
Tod im Ukraine-Krieg
In einer Mitteilung der Russisch-Orthodoxen Kirche heißt es nun, der kontroverse Erzpriester sei am Sonntagmorgen (6. November) im Gebiet einer speziellen Militäroperation – wie der Krieg in Russland heißt – gestorben. In der Ukraine sei er als „Seelsorger“ tätig gewesen. Als Priester nahm Wassiljew bereits an Einsätzen in zahlreichen Kriegsgebieten teil. Er segnete unter anderem die schweren Waffen der russischen Streitkräfte – auch das atomwaffenfähige Raketensystem Iskander.
Freunde wie der russische Propagandist Alexander Sladkow und das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche Kyrill I. sprachen der Familie ihr Beileid aus. Außerdem wird er von Kyrill als mutiger, entschlossener und aufopferungsvoller Seelenhirte beschrieben – was fast schon paradox erscheint in Bezug auf seine skandalösen Aussagen. (xas)