"Kinder werden jetzt ohne Vater aufwachsen"Seltene Entzündung nicht erkannt! Vater (25) bricht vor Kindern zusammen und stirbt

Blake Chown
Blake Chown (25) ging davon aus, dass er an einer Mandelentzündung litt. Doch Tage später starb der Mann an einer anderen Krankheit.
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Furchtbarer Todesfall eines noch viel zu jungen Mannes.
Ein 25-Jähriger ging davon aus, dass er lediglich an einer Mandelentzündung litt, als er sich mit starken Schmerzen auf den Weg zum Arzt machte. Schließlich starb der Australier vor den Augen seiner kleinen Kinder. Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht erklärt im RTL-Interview, an welcher seltenen Entzündung der Mann wirklich litt und ob sein Tod hätte verhindert werden können.

Vater (25) hat starke Halsschmerzen und fährt ins Krankenhaus

Blake Chown hatte starke Schmerzen im Halsbereich und stellte sich am 23. Juni erstmals im Krankenhaus vor. Dort wurden Blutuntersuchungen und Abstriche durchgeführt, außerdem bekam er Medikamente. Die Ärzte gingen zunächst von einer Mandelentzündung aus!

Trotz der Behandlung hatte er nach Angaben seiner Familie weiterhin starke Atembeschwerden und kehrte deswegen erneut ins Krankenhaus zurück. Dort wurden ihm diesmal schmerzlindernde Medikamente gegeben, doch auch dann schickten die Ärzte den Familienvater wieder nach Hause.

Nur 20 Minuten später brach Chown im Badezimmer zusammen und „schnappte nach Luft“, wie seine Partnerin Ebonie Dowdy in einem aktuellen Bericht dem Daily Telegraph schildert.

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Tod nach vermeintlicher Mandelentzündung: Vater (25) erleidet Herzstillstand

In diesem Moment erlitt Vater Blake Chown (25) in den frühen Morgenstunden des 25. Juni vor den Augen seiner Partnerin Ebonie Dowdy und den beiden kleinen Kindern einen Herzstillstand!

Schreckliche fünf Minuten lang versuchte seine Freundin verzweifelt, Chown zu reanimieren und konnte ihn zunächst wiederbeleben. Dann brachten Sanitäter ihn ins Krankenhaus.

Mehrere Tage lang versuchte das Ärzteteam, den Mann im australischen Wagga Wagga Base Hospital zurück ins Leben zu holen.

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Mann (25) hatte keine Mandelentzündung, sondern seltene Kehldeckel-Entzündung

Im Krankenhaus diagnostizierten die Ärzte bei dem jungen Vater dann eine Epiglottitis – eine Entzündung des Kehldeckels. Bei dieser seltenen Halsentzündung schwillt der kleine Knorpeldeckel an, der die Luftröhre bedeckt. Es handelt sich dabei um einen medizinischen Notfall.

Im Krankenhaus wurde seiner Familie kurz danach mitgeteilt, dass die Schwellung Chowns Atemwege blockiert und einen Herzstillstand verursacht habe, die zu einer schweren Hirnverletzung geführt habe.

Seine Partnerin versammelte sich mit den kleinen Kindern (zwei und drei Jahre alt) um sein Bett. Dann starb Chown am 28. Juni 2023, nur wenige Tage nach seinem 25. Geburtstag. Jetzt fragt sich seine Familie, wie es sein kann, dass er nach dieser zunächst harmlos wirkenden Infektion sterben musste.

„Er war mein Ein und Alles, und jetzt werden meine Kinder ohne Vater aufwachsen“, sagt die Mutter von zwei Kindern verzweifelt.

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Arzt ordnet Fall ein: Wichtig ist, bei Kindern mit Impfung vorzubeugen

Doch wie konnte es so weit kommen? Dr. Christoph Specht ordnet auf RTL-Anfrage den tragischen Todesfall ein: „Bei der Epiglottitis handelt es sich um eine sehr seltene Entzündung des Kehldeckels. Mit einer Impfung gegen den Erreger Haemophilus influenzae Typ b (Hib) lässt sich einer Kehldeckelentzündung vorbeugen.“

In diesem Fall geht er davon aus, dass der Betroffene womöglich nicht gegen die seltene Entzündung geimpft war. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für Kinder bis 4 Jahre.

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Dr. Christoph Specht schaut in die Kamera.
Dr. Christoph Specht gibt eine aktuelle Einschätzung ab.
Moritz Jansen, photoMo

Arzt über Epiglottitis-Symptome: „Fühlt sich an, als würde man sterben“

„Diese Entzündung der oberen Atemwege gilt es zu vermeiden, denn die Symptome sind von Anfang an wirklich sehr unangenehm. Wie in diesem Fall, berichten Betroffene davon, dass sie keine Luft mehr bekommen. Es fühlt an, als würde man sterben.“ Denn: Die Atmung sei schwer behindert, schildert der Experte.

Die Betroffenen ringen nach Luft, deswegen sei bei Patienten oft ein extrem starker Speichelfluss vorhanden. Hinzu kommen Fieber und eine nach vorn gebeugter Haltung, um besser atmen zu können. „Man muss bei diesen Symptomen sofort einen Notarzt rufen! Behandelt wird dann mit Cortison und Antibiotika, denn es handelt sich um eine bakterielle Infektion“, erklärt der Arzt.

Im beschriebenen Fall sei unklar, warum die Epiglottitis beim ersten Krankenhausbesuches des Mannes nicht erkannt wurde. „Dies gilt es jetzt zu klären.“