22. Januar 2022 - 13:27 Uhr
Die Corona-Krankenakte von Andrew Watts aus dem Londoner Stadtteil Bexley liest sich wie eine Horror-Geschichte: Nach Berichten der "Daily Mail" wurde er am ersten Weihnachtsfeiertag 2020 mit einer Covid-19-Lungenentzündung in das Queen Elizabeth Hospital in Woolwich eingeliefert. Was der Familienvater danach durchmachen muss, ist eine unglaubliche Tortur. Watts wurde von Ärzten als "einer der kränksten Covid-Patienten aller Zeiten" beschrieben.
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40-jähriger Familienvater verbringt wegen Corona-Infektion 300 Tage im Krankenhaus

Nach fünf Wochen im künstlichen Koma und zwei lebensbedrohlichen Lungenkollapsen, wollten die Ärzte sogar das Beatmungsgerät abstellen. Sein Zustand hatte sich rapide verschlechtert. Doch Watts lebt weiter. Nach unglaublichen 300 Tagen im Krankenhaus – davon acht Monate auf der Intensivstation – wird er endlich entlassen. Doch das Leben, das er vor seiner Covid-Infektion hatte, ist in weiter Ferne.
Durch die monatelange Beatmung auf der Intensivstation muss Watts wieder ganz von vorne anfangen: Er lernt gehen und sprechen. Auch jetzt, ein Jahr nach seiner Corona-Infektion, ist Andrew Watts von einem normalen Leben weit entfernt.
Bis zum Leben vor der Corona-Infektion ist es noch ein weiter Weg

Laut "Daily Mail" kann der Familienvater mittlerweile etwa 15 Minuten am Stück gehen: "Ich kann ungefähr 15 Minuten laufen, bevor meine Beine anfangen zu brennen. Ich denke, die Leute sollten dankbar sein, dass sie diese kleinen Aufgaben erledigen können." Trotzdem lässt sich der stolze Vater einen Traum nicht nehmen: Zur Schule seines Sohnes zu gehen- hin und zurück. Er schafft es.
Auch sein Hals ist noch nicht richtig verheilt. Denn dort wurde nach einem Luftröhrenschnitt ein Rohr eingeführt: "Deshalb ertönt ein Pfeifen, wenn ich spreche, da im Wesentlichen ein Loch in meinem Hals ist, aus dem Luft austritt", so Watts gegenüber der "Daily Mail".
"Ich könnte eine Infektion bekommen, das bedeutet, dass ich nicht schwimmen gehen kann, ich kann nicht so duschen, wie ich möchte." Watts sagt, er sei stark von Covid-19 betroffen, weil er gerade eine erfolgreiche Chemotherapie von Lymphkrebs hinter sich hatte.
Familienvater ruft dazu auf, sich impfen zu lassen

Doch es gibt auch Erfolge zu vermelden: Watts hat jetzt zum ersten Mal seit seiner Entlassung aus dem Krankenhaus seine Nasenkanüle abgenommen. Trotzdem hat er noch immer Komplikationen aus seiner Zeit an einem Beatmungsgerät.
Weil er andere davor bewahren möchte, diese Erfahrungen zu machen, fordert der Familienvater alle auf, sich impfen zu lassen. Er glaubt, "dass wir lernen müssen, mit dem Virus zu leben." Und das will er jetzt tun, denn "Ich habe bis zum Ende gekämpft, ich wollte zurück zu den Kindern und der Frau." (jmu)