Todesangst im Bombenhagel

Elja (6) stirbt im Ukraine-Krieg: Hielt ihr kleines Herz das Grauen nicht mehr aus?

Trauer um Elja
Elja (6) soll die Todesangst nicht mehr ausgehalten haben.
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Es ist eine so unendlich traurige Geschichte. In der Ukraine stirbt die kleine Elja (6). Sie wohnt nur wenige Kilometer von der Front in der Ostukraine entfernt. Doch das kleine Mädchen wird nicht von Bomben oder Granaten getötet - die ständige Todesangst war wohl zu viel für ihr kleines Herz.

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Wie soll ein Kind das Kriegs-Grauen ertragen?

Seit fast einem Jahr fallen ununterbrochen Bomben und Raketen auf die Ukraine. Kreml-Diktator Wladimir Putin will die ehemalige Sowjet-Republik um jeden Preis erobern. Koste es, was es wolle. Dabei verheizt er nicht nur eigene Landsleute an der Front, sondern nimmt auch billigend das Leid der ukrainischen Zivilbevölkerung in Kauf. Nachvollziehbar, wenn ein Mensch das nicht mehr aushält. Vor allem kein Kind.

Die ständige Todesangst wurde zu viel für Eljas kleinen Körper. Sie soll am Mittwochmorgen einen Herzinfarkt erlitten haben – mit nur sechs Jahren. Wenige Kilometer entfernt von ihrem Haus, das sie mit der Großmutter in Awdiwka bewohnte, befindet sich die Front in der Ostukraine.

Eljas Familie konnte nicht fliehen

6-Jährige stirbt an Herzinfarkt
Eljas Familie konnte nicht fliehen
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„Der vollständige Name des Mädchens ist Elina Stanislavovna Fedorenko. Sie starb um 4.05 Uhr morgens. Man sagt, dass ihre Arme und Beine am Abend taub wurden“, sagt Vlad Makhovsky zu RTL. Er ist ehrenamtlicher Pastor der Baptistengemeinde in dem Ort und kannte das Mädchen bereits seit dem vergangenen Sommer. Auch Awdjyiw Witali Barabasch, der Leiter der militärisch-zivilen Verwaltung der Stadt beim Sender „ Espresso TV“ behauptet, dass das Mädchen einen Herzinfarkt erlitten habe. Unabhängig überprüfen lässt sich die Todesursache allerdings nicht.

„Ich weiß nicht, wo die Leiche des Mädchens jetzt ist. Diese Stadt ist Kriegsgebiet, es gibt keine Krankenhäuser, es gibt keine Apotheken, es gibt keinen Strom und kein Wasser. Derzeit leben 2.500 Menschen in der Stadt, die meisten davon in Kellern“, beschreibt Makhovsky den Horror.
„Ich schlug den Verwandten des Mädchens eine Evakuierung vor, aber sie sagten, dass sie wegen ihrer alten Eltern nicht gehen könnten. Aber ich glaube nicht, dass das der Hauptgrund ist“, erzählt der Pastor weiter.

Die traurige Geschichte der sechsjährigen Elja macht deutlich, wie sinnlos dieser Krieg ist und wie brutal er unschuldige und friedliebende Menschen trifft. (jak)