„Allgemein scheint es sich gesellschaftlich durchzusetzen, bloß nicht viel Leistung zu bringen“
Klartext-Ansage von Sport-Legende Kati Witt: Kinder müssen verlieren lernen
Diese Entwicklung passt ihr gar nicht!
Hoher Leistungsdruck zählte für Katarina Witt (58) im Sport immer dazu, wie sie regelmäßig am eigenen Leibe erfuhr. Mittlerweile sieht das anders aus, ist sich die Eiskunstläuferin sicher – und das könnte zum Untergang des deutschen Sports führen!
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Katarina Witt kritisiert Bundesjugendspiele
Im Gespräch mit gala.de überrascht die 58-Jährige mit extrem deutlichen Worten: „Mittlerweile sind die anderen Nationen einfach besser als wir, gerade im Eiskunstlauf. Da sind wir in Deutschland leider auf Provinzniveau angekommen, muss ich traurigerweise so sagen. Allgemein scheint es sich gesellschaftlich durchzusetzen, bloß nicht viel Leistung zu bringen.“
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Und sofort legt die zweifache Olympiasiegerin nach, sieht vor allem die Bundesjugendspiele als Beispiel: „Die Bundesjugendspiele sollen kein Wettkampf mehr sein. Da wächst eine Generation heran, wo es nicht mehr gewünscht ist, dass es ums Gewinnen oder Verlieren geht – weil man Angst hat, die Kinder könnten damit nicht umgehen. Ich persönlich finde, das ist ein Fehler.“
Der Umgang mit Niederlagen sei wichtig, die gegenseitige Verweichlichung könnte Deutschland langfristig nicht durchhalten.
Unter Trainerin Jutta Müller wehte ein anderer Wind

Vor allem zu ihrer aktiven Zeit sah das noch ganz anders aus. Unter Trainerin Jutta Müller, die Anfang November ihr Leben verlor, standen Disziplin und Beharrlichkeit ganz oben, ihre Strenge formte aus Witt einen Weltstar. Vor allem der politische Druck, das eigene Land zu präsentieren, habe sie gefordert. „Das war damals so. Ich persönlich fühlte mich in einem Wettkampf wie eine Kriegerin. Es geht um gewinnen oder verlieren. Überleben oder sterben.“
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All das gehörte dazu – und holte das Beste aus dem Eiskunstlauf-Star heraus: „Ich habe den Wettkampf geliebt und bin damit klargekommen. Ich habe die Erfahrung gemacht: Wenn ich in den Wettkampf gehe und Angst habe, dann geht es schief: Daraus habe ich gelernt, dass ich Angst in positive Aggression umwandeln muss.“
Ob das der deutschen Sportjugend auch wieder gelingt? (fkl)