Deutsche Wissenschaftler machen FortschritteDurchbruch in der Corona-Forschung: Schwerer Verlauf nun vorhersagbar

Wenn es mich erwischt, wie schlimm wird es sein?
Zu Beginn der Corona-Pandemie war die Angst groß: Was passiert, wenn ich mich mit SARS-CoV-2 infiziere? Denn die Berichte zeigten: Nicht nur ältere Menschen hatten schwere Verläufe mit Klinikaufenthalten. Bei vielen ist aber auch nichts Schlimmes passiert. Wie lässt sich ein schwerer Verlauf also vorhersagen? Forscher sind jetzt einen Schritt weiter, wie aus einer Pressemitteilung der Technischen Universität München hervorgeht.
RTL.de ist jetzt auch bei WhatsApp - HIER direkt ausprobieren!
Immunreaktion führt zu Blut-Verklumpungen
Wenn sich ein Mensch mit SARS-CoV-2 infiziert, laufen eine Reihe von Immunreaktionen ab. Eine dieser Reaktionen: Blutplättchen, auch Thrombozyten genannt, lagern sich an Immunzellen an und bilden so Zellaggregate, also Verklumpungen, in der Blutbahn.
Die Studie des Teams um Oliver Hayden, Professor für Biomedizinische Elektronik an der Technischen Universität München, hat nun mithilfe der bildgebenden Durchflusszytometrie gezeigt, dass die Konzentration von Thrombozyten-Aggregaten bei einem schweren Corona-Verlauf sehr stark ansteigt. Die Durchflusszytometrie misst die Wechselwirkungen zwischen den Blutzellen.
Lese-Tipp: Neue Corona-Variante verbreitet sich rasant! Dr. Specht, müssen wir uns Sorgen machen?
Im Video: ME/CFS - nach Corona im Rollstuhl
Analyse unmittelbar nach der Blutentnahme möglich
Wenige Tropfen Blut reichen aus, um mit dieser Methode innerhalb von Sekunden tausende Blutzellen zu zählen und die Verklumpungen zu analysieren, heißt es in der Mitteilung. Leiter Prof. Hayden: „In Zukunft könnte diese kostengünstige Methode helfen, Interaktionen zwischen dem Gerinnungs- und dem Immunsystem zu quantifizieren.“
Neu ist, dass die patientennahe Messung eine Analyse unmittelbar nach der Blutentnahme ermöglicht. Alterungseffekte der Blutproben, die zu Verklumpungen führen, würden so ausgeschlossen.
Lese-Tipp: Krankheitswelle rollt über Deutschland – tragen wir bald alle wieder Maske?
Die Zusammenarbeit von Ingenieuren und Medizinern ist aber nicht nur für Covid-19 wegweisend. Denn die neue Diagnosemethode hat auch das Potenzial, Risikopatienten zu identifizieren und deren Versorgung zu verbessern. Denn so kann die Therapie frühzeitig angepasst werden. Das Forscherteam will die Erkenntnisse deshalb auch auf andere Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs übertragen. (ija)
































