9/11-Attentäter übernachteten bei ihm

Dschihadist Mohamendou Houbeini wird Chef von Berliner Kulturfestival

Mohamedou Ould Slahi Houbeini wird Chef des African Book Festivals in Berlin.
Mohamedou Ould Slahi Houbeini wird Chef des African Book Festivals in Berlin.
AFP via Getty Images

In Haft soll er zum Autor geworden sein. Mohamedou Ould Slahi Houbeini (51) war Mitglied von Al-Qaida, saß in Guantanamo und soll jetzt Chef des fünften Berliner African Book Festivals werden. Doch, statt die Vergangenheit des 51-Jährigen kritisch einzuordnen, präsentiert das Event den Dschihadisten wohl nur als Opfer der Justiz, das berichtete die „taz“.

Dschihadist Houbeini kannte 9/11-Attentäter

Das Festival soll am 27. August stattfinden, es wird vom Hauptstadtkulturfonds mit 95.000 Euro bezuschusst. Auf der Internetseite der Veranstaltung wird Houbeini als Schriftsteller und Menschenrechtsaktivist beschrieben. Was dort nicht steht: Der Mann aus Mauretanien war in den 90er-Jahren Mitglied der Terrororganisation Al-Qaida, das berichtet die „taz“. Er soll sogar sein Studium der Elektrotechnik abgebrochen haben, um in Afghanistan zu kämpfen. Dabei hatte er als Hochbegabter sogar ein Stipendium erhalten, so der Bericht.

Amerikanische Ermittler sollen sich sicher sein, dass Mohamendou Houbeini 1998 an brutalen Anschläge auf die US-Botschaften in Daressalam und Nairobi beteiligt gewesen ist. Außerdem soll er die Attentäter von 9/11 persönlich gekannt haben. Angeblich übernachteten sie sogar bei ihm in Duisburg. Eine direkte Beteiligung an dem schrecklichen Anschlag vom 11. September konnte dem 51-Jährigen aber offenbar nicht nachgewiesen werden.

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Im Video: Schuldgefühle nach 9/11-Terror

Airline-Mitarbeiter: "Ich ließ die Attentäter an Bord" Schuldgefühle nach 9/11-Terror
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Schuldgefühle nach 9/11-Terror
Airline-Mitarbeiter: "Ich ließ die Attentäter an Bord"

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Mohamendou Houbeini saß unrechtmäßig in Guantanamo

Trotz mangelnder Beweise hielten die USA Houbeini von 2002 bis 2016 unrechtmäßig im Lager Guantanamo auf Kuba gefangen, das berichtet die „taz“. Dort sei er auch gefoltert worden. Während seiner Zeit als Gefangener soll er mit dem Schreiben begonnen haben. In dem Buch „Guantanamo Diary“, das später herauskam, schreibt er über seinen Alltag im Knast. Dieses Buch ist auch die Inspiration für den Film „Der Mauretanier“ gewesen. (dky)