DRK warnt

"Lage dramatisch": Warum Sie mit Ihrem Blut Leben retten

 Krankenschwester und Patienten bei Blutabnahme. Blutspenden in Blutlabor. McPBBO McPBBO
Blutspenden rettet Leben!
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Vor dem Weltblutspendetag an diesem Dienstag, 14. Juni, hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) einen akuten Mangel an Blutspenden beklagt. „Die Lage ist wirklich dramatisch", sagte der Sprecher des DRK-Blutspendediensts West, Stephan David Küpper. „Unsere Bestände liegen nur noch knapp über dem, was wir pro Tag eigentlich brauchen."

Versorgung in vielen Bundesländern nur gerade so gewährleistet

Kritisch sei es vor allem bei den Blutgruppen „0 negativ" und „A positiv". Hier habe das DRK die Versorgung der Kliniken um die Hälfte kürzen müssen. Doch auch bei den anderen Blutgruppen sei die rote Linie nahezu überschritten. Das DRK deckt nach eigenen Angaben 75 Prozent des Blutbedarfs der Krankenhäuser in NRW.

Auch der Leiter des DRK Blutspendedienstes für Thüringen, Nico Feldmann, sieht seinen Blutspendedienst in einer schwierigen Situation. Bezogen auf das gesamte Versorgungsgebiet, das neben Thüringen auch Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Bremen einschließt, müssten 10.000 Konserven auf Vorrat sein, um die Versorgung der Kliniken problemlos meistern zu können. Aktuell liege der Stand aber nur bei 6500. „Wir können die Kliniken aktuell nur bedingt versorgen", sagte Feldmann. Im Zweifel müssten diese Operationen verschieben – zu Ohren gekommen sei ihm das aber noch nicht.

Auswirkungen der Corona-Pandemie noch immer spürbar

Es sei ungewöhnlich, dass ein solcher Engpass bereits vor den Sommerferien eintrete, in denen die Blutspendebereitschaft traditionell niedrig sei. Einen Grund sieht Stephan David Küpper in der Lockerung der Corona-Maßnahmen: „Die Menschen sind im Moment sehr mobil und haben etwas anderes im Kopf als Blut zu spenden." Außerdem seien viele der regelmäßigen Spendetermine in Firmen, die wegen der Pandemie ausgefallen seien, noch nicht wieder in gewohnter Form angelaufen.

„Die Corona-Pandemie hat zu zusätzlichen bundesweiten Engpässen insbesondere außerhalb der bekannten schwierigen Versorgung in Ferienzeiten geführt", sagte auch der Leiter des Blutspendedienstes an der Uniklinik Bonn, Johannes Oldenburg. Ein ausreichender Vorrat an Blutkonserven sei nicht nur für akute Notfälle lebenswichtig, sondern auch für die Behandlung von Frühgeborenen und Krebspatienten. Oldenburg dankte allen Spendern für ihr Engagement: „Blutspenden ist gelebte Solidarität."

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Gehen Sie Blutspenden!

Blutspenden kann Leben retten – und dennoch gehen nur sehr wenige Menschen zur Spende. Das Rote Kreuz in ganz Deutschland habe mit Nachwuchssorgen zu kämpfen. Viele junge Menschen seien in Pandemiezeiten zwar einmal Blut spenden gegangen, als das Thema medial eine Rolle gespielt habe. „Nützen tut es aber vor allem, wenn die Leute mehrmals kommen." Der Weltblutspendetag sei eine gute Möglichkeit, um für das Thema zu sensibilisieren: „Mit einer Spende kann man bis zu drei Menschenleben retten – das ist doch etwas Grandioses!" (dpa/vdü)

Was einfach es ist, Gutes zu tun und sein Blut zu spenden, lesen Sie hier.

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