Klinik zeigt Daten - doch mit einem Haken
Dr. Google: Diese Krankheiten werden am häufigsten gesucht!

Die Symptome welcher Krankheiten bewegen die Deutschen? Diese Frage wollte die Helios Klinik in Berlin-Buch beantworten und hat sich das Suchvolumen von insgesamt 141 Krankheiten und deren Symptome angeschaut. Die Auswahl der Krankheiten basiert auf der alltäglichen Berichterstattung, um möglichst die Erkrankungen auszuwählen, die die Menschen auch wirklich wegen.
Diese Krankheiten bewegen die Deutschen
Im Zeitraum von Mai 2022 bis Mai 2023 ergibt sich daraus die folgende Top 10 der meistgesuchten Krankheiten. Welche inhatlichen Probleme es mit dem Ranking gibt, erklären wir am Ende des Textes.
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Die Top 10 der meistgesuchten Krankheiten
Corona (1.123.600 Suchen)
Scharlach (450.000)
Hämorrhoiden (368.000)
Gürtelrose (368.000)
Hand Mund Fuß Krankheit (275.000)
Mandelentzündung (246.000)
Weißer Hautkrebs (165.000)
Neurodermitis (165.000)
Blasenentzündung (165.000)
Windpocken (135.000)
Ihre Erfahrung ist gefragt:
Die Ergebnisse dieser Umfrage sind nicht repräsentativ.
Wann Sie dringend zum Arzt sollten
Den Wissenschaftlern ist dabei aufgefallen, dass auch in der weiteren Rangfolge viele Infektionskrankheiten auftauchen. Sich mit einer dieser Erkrankungen angesteckt zu haben, scheinen viele Menschen mit einer schnellen Suche im Netz abklären zu wollen.
„Dass Corona beziehungsweise Covid19 als Ergebnis mit dem höchsten Suchvolumen feststeht, erscheint mir für das untersuchte Jahr Mai 2022 bis Mai 2023 nicht sonderlich überraschend“, erklärt Klinikgeschäftsführer Tim Steckel in einer Pressemitteilung. „Überaus spannend, aber auch bedenklich finde ich hingegen das Ergebnis, dass sich Hautkrebs und insbesondere der weiße Hautkrebs mit unter den Top Ten der am häufigsten gegoogelten Krankheiten befinden.“
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Gerade bei einem solchen Verdacht sei es wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Für Laien sind kleine Unterschiede oder wichtige Begleitsymptome oft nicht zu erkennen. Die schnelle Suche im Netz sollte einen Arztbesuch also keinesfalls ersetzen.
Wichtiger Hinweis zu den Daten der Helios-Klinik
Es gibt einige Probleme mit diesem Datensatz: Die Helios-Klinik gibt hier den monatlichen Durchschnitt des Suchvolumens an, nicht den Jahreswert. Ein weiteres Problem: „Dass die Menschen auch nach kombinierten Suchanfragen wie "Scharlach Symptome", "Scharlach Ausschlag", "Scharlach Zunge" und so weiter suchen, wurde nicht berücksichtigt“, erklärt Anja Ibrom, Expertin für Suchmaschinen bei RTL. Sie hat sich den Datensatz genauer angesehen und schließt daraus: „Würde man all diese Suchanfragen zusammennehmen, könnte sich unter Umständen ein anderes Ranking ergeben.“
Auch hat die Klinik in dieser Auflistung nicht die Suche nach spezifischen Symptomen eingebaut. Sie geht davon aus, dass alle Menschen mit Hautkrebs-Verdacht nach dem Wort Hautkrebs suchen. Die Nachfrage füe spezifische Symptome, wie etwa „auffälliges Muttermal“, „Hautausschlag“ oder ähnliches fehlt völlig.
Dass die Werte für unterschiedliche Krankheiten sehr ähnlich oder sogar gleich hoch sind, hängt damit zusammen, dass Google eher Schwellenwerte als spezifische Daten ausgibt.