Deutscher Darts-Star will Geschichte schreibenHistorisches möglich: Besteht der "German Giant" gegen den schottischen Feuerwehrmann?

Gabriel Clemens ist der letzte deutsche Spieler im Darts-WM-Turnier. Der Saarländer kann am Freitag Geschichte schreiben und als erster deutscher Spieler jemals das Viertelfinale erreichen. Dafür muss er gegen einen echten „Feuerwehrmann“ bestehen.
Clemens die letzte deutsche Darts-Hoffnung
Während für Martin Schindler die Reise beendet ist, darf Gabriel Clemens weiter vom großen Coup träumen: Der 26 Jahre alte Schindler hatte die große Überraschung bei der Darts-WM zwar zum Greifen nah, doch am Ende setzte sich Vize-Weltmeister Michael Smith durch und verhinderte Schindlers erste Achtelfinal-Teilnahme. Damit ruhen die deutschen Hoffnungen nun allein auf Clemens, der mit einem Sieg am Freitag (15.00 Uhr) als erster Deutscher in ein WM-Viertelfinale einziehen könnte.
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Lange so aus, als würde sich nach Clemens ein zweiter Deutscher für das Achtelfinale qualifizieren. Doch auch eine 3:1-Führung reichte dem Wahl-Hessen am Ende nicht. "Der Set-Modus ist brutal", erklärte Schindler bei DAZN: "Du bist fast am Ziel, und dann ist es wieder weit weg."
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Clemens gegen Soutar - "Der Name allein bedeutet nicht alles"

Nun muss es also Clemens richten, wenn der deutsche Darts-Traum auch über Silvester hinaus am Leben gehalten werden soll. Im zweiten Match der Nachmittagssession trifft der 39-Jährige auf den "Feuerwehrmann" und Überraschungs-Achtelfinalisten Alan Soutar aus Schottland.
Soutar war während der Feiertage in die Heimat gereist und hatte Nachtschichten bei der Feuerwehr geschoben, wo er hauptberuflich angestellt ist. "Für mich ist Weihnachten keine Zeit, in der ich mich zurücklehne. Ich muss in dieser Zeit arbeiten, und das ist gut so, mir macht das Spaß", sagte Soutar zu ntv.de.
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Auch wenn Clemens allein wegen der besseren Position in der Weltrangliste der Favorit ist, darf der Saarländer das Match nicht auf die leichte Schulter nehmen. "Gegen Soutar ist es einfacher gesagt als getan", sagte Schindler: "Darts ist so eine Sache, der Name bedeutet nicht alles."
Das sieht auch der Schotte so: „Ich habe ihn in ein paar wichtigen Spielen, etwa beim World Masters, besiegt. Gabriel spielt nicht gerne gegen mich. Natürlich ist er Favorit, er steht in der Rangliste höher als ich. Aber der Favorit gewinnt nicht immer", erklärte Soutar ntv.de.
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Wird es wieder eine Zitter-Partie?
Wie knapp es werden kann, hatte Clemens schon in seinem Drittrundenmatch am Dienstag gegen den Waliser Jim Williams gesehen. Er überstand einen Matchdart und habe es am Ende "irgendwie geschafft, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen", sagte Clemens, der bereits vor zwei Jahren im Achtelfinale gestanden hatte.
Oft setzen solch knappe Spiele neue Kräfte frei und geben einen Schub für den weiteren Turnierverlauf. "Ich muss auf mich gucken", betonte Clemens nach dem Krimi gegen Williams, "dann kann ich jedem gefährlich werden." Und deutsche Darts-Geschichte schreiben. (msc/sid)