"Wir sind frei den ein oder anderen Weg einzuschlagen!"
Jahrelange Suche nach Heilung: Yasmin Rams veröffentlicht Dokumentation über Epilepsie
Mit sieben Jahren bekommt Yasmin C. Rams aus Darmstadt die Diagnose Epilepsie. Bei der Nervenkrankheit senden die Nervenzellen zu viele Signal gleichzeitig ab. Um ein halbwegs normales Leben zu führen, muss Yasmin täglich Medikamente nehmen mit starken Nebenwirkungen. Irgendwann steht für Yasmin fest: Es muss noch eine andere Möglichkeit geben. Sie startet einen Selbstversuch, um alternative Heilmittel zu finden und begleitet sich dabei vier Jahre mit der Kamera. Aus diesem Material hat sie einen Dokumentarfilm mit dem Titel „Heil dich doch selbst“ produziert. Ob Yasmin eine alternative Heilmethode gefunden hat, verraten wir im Video.
Erdbeben im Kopf
„Anfangs ist es wie ein Erdbeben. Dann schießt ein lang anhaltender Schwindel in den Kopf. Bis es sich anfühlt, als würde man in den eigenen Körper hinein gesogen werden - ohne Kontrolle, immer tiefer, bis alles schwarz ist.“ So beschreibt uns Yasmin den Moment, wenn sie einen epileptischen Anfall erleidet. Der Darmstädterin reicht es. Gegen den Willen ihrer Eltern setzt sie die Medikamente ab und startet einen vier Jahre langen Selbstversuch, der auch immer wieder von Rückschlägen gezeichnet ist.

Körper ist kein Feind
Auf ihrem Weg lässt die 36-Jährige nichts unversucht: sie raucht Marihuana, probiert traditionelle, chinesische Medizin aus, macht Yoga und meditiert. Richtige Erfolge erzielt sie mit Hypnose und Ayahuasca, ein traditionelles Heilmittel aus dem Amazonas. Doch auch die Reise bringt Yasmin weiter: „Was mir wirklich am allermeisten geholfen hat war, dass ich tatsächlich zu mir selbst gefunden habe und das ich gemerkt habe, dass ich meinen Körper nicht bekämpfen muss, sondern die Krankheit akzeptieren kann und meinem Körper auch vertrauen kann und meinen Körper nicht mehr als Feind sehen muss,“ ezählt sie uns.
Mit ihrem Film will sie Menschen inspirieren, die ebenfalls chronisch erkrankt sind. Unterstützt wird Yasmin von Stefanie Heinze. Mit 38 Jahren erkrankt sie an Parkinson, gibt jedoch niemals auf: „Wichtig ist die Krankheit anzunehmen, egal welche Krankheit es ist und man muss immer gucken, ist das Glas halb voll oder halb leer.“ Seit dem 21. April läuft „Heil dich doch selbst“ bundesweit in den Kinos. (sel/awo/dgö)