Das müssen Sie zum Thema wissen
Corona und Impfung: Mediziner beantwortet IHRE Fragen

Alpha, Beta, Gamma, Delta und jetzt Omikron. Immer mehr Virusvarianten machen sich breit und beunruhigen Bevölkerung und Forschende. Derzeit ist Delta vorherrschend in Europa – doch seit Ende November geistert Omikron durch die Welt. Und in letzter Zeit machen immer mehr Impfdurchbrüche die Runde.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus finden Sie in unserem Live-Ticker auf RTL.de
Omikron: Das sind typische Symptome
Ein Großteil der Deutschen – nämlich knapp 70 Prozent – ist mittlerweile vollständig geimpft oder sogar schon geboostert. Zwar sind Geimpfte nicht unbedingt vor einer Infektion geschützt, können aber so vor schweren Krankheitsverläufen bewahrt werden. Grundsätzlich bieten alle bereits zugelassenen Impfstoffe einen Schutz gegen die bekannten Varianten des Coronavirus – auch gegen die derzeit vorherrschende Delta-Variante. Doch was ist mit Omikron? Die neue Variante soll deutlich infektiöser sein. Vor allem jüngere Patienten klagen über extreme Müdigkeit und trockenen Husten. Den Geruchs- oder Geschmackssinn hingegen sollen Erkrankte nicht verlieren. Stattdessen beobachteten Experten bei 15 Prozent der Kinder einen Hautausschlag.
Impfdurchbrüche kann es prinzipiell immer geben
In den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Patienten mit Impfdurchbrüchen – das sind Fälle, bei denen sich Menschen trotz vollständiger Impfung mit Corona infiziert haben und Krankheitssymptome zeigen. Was bringt dann also eine Impfung? Grundsätzlich sind Impfdurchbrüche nichts Neues. „Diese kann es prinzipiell immer geben, wenn sie auch selten sind. So gibt es sogenannte Impfversager, bei denen eine Impfung nicht angeht, wie man sagt. Das heißt, sie bilden keine Antikörper. Impfdurchbrüche kennt man bei der Masern-Impfung, der Keuchhusten-Impfung, der Hepatitis-Impfung, der Windpocken-Impfung oder der FSME-Impfung. Meist verläuft die Erkrankung dann aber milder“, erklärt Medizinjournalist Dr. Christoph Specht im Gespräch mit RTL.
Ähnlich verhält es sich bei Corona. Neue Virus-Mutationen können die Wirksamkeit der Impfung mindern. Auch ein schwaches Immunsystem oder das Alter kann einen Impfdurchbruch auslösen. Weil der Impfschutz kontinuierlich abnimmt, steigt parallel das Infektionsrisiko. Die Älteren wurden zuerst geimpft, deswegen wird deren Schutz auch als erstes schwächer. (jar)
Wollen Sie noch mehr zum Thema Corona-Impfung wissen? Am 21.Dezember ist bei Punkt 12 Medizinjournalist Dr. Christoph Specht im Studio zu Gast und beantwortet IHRE Fragen. Schreiben Sie einfach eine Whatsapp-Nachricht an die 0170 7064220. Im Anschluss wird unser Medizinexperte von 14:45 bis 15:15 Uhr live bei rtl.de weitere Fragen beantworten.
Booster: Immunsystem soll Schub gegen Corona bekommen
Die Nachfrage nach Booster-Impfungen gegen Corona jedenfalls steigt. „Wenn Sie nur einmal mit Johnson und Johnson geimpft wurden, dann haben Sie den schlechtesten Schutz gegen Corona.“ Gegen Omikron soll eine Dritt-Impfung den Schutz erhöhen – laut Studien aus Israel um das Hundertfache mit dem Impfstoff Biontech.
Eigentlich ist eine Booster-Impfung schlicht und einfach eine Auffrischungsimpfung. Doch das englische Wort Booster bedeutet übersetzt „Verstärker“. Und genau so soll es sein: Das Immunsystem soll einen extra Schub gegen Corona bekommen. Dass es drei Impfungen braucht, ist übrigens durchaus normal. Wer sich zum Beispiel gegen Hepatitis B oder Tetanus impfen lässt, durchläuft die gleiche Prozedur. Im Moment empfiehlt die Ständige Impfkommission fünf bis sechs Monate nach der letzten Impfdosis zu boostern.
Geboostert wird derzeit mit einem mRNA-Impfstoff – also Biontech oder Moderna und das unabhängig davon, mit welchem Impfstoff die Erst – und Zweitimpfung erfolgte. Grünes Licht gab es auch für Johnson und Johnson – nach Ansicht der Europäischen Arzneimittelagentur kann der Vektorimpfstoff auch als Booster eingesetzt werden. Experten sind sich sicher: Die derzeitigen Corona-Impfungen werden wohl nicht die letzten sein. „Ich vermute, wir werden um eine vierte Impfung nicht drum herum kommen. Noch ist nichts sicher, aber es sieht ganz danach aus.“ so Dr. Specht.
Zwar soll der Krankheitsverlauf mit Omikron milder verlaufen – durch die rasche Ausbreitung bleibt die Variante aber gefährlich. (jar)