Ciesek: „Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg“
Ist die Welle gebrochen?

Impfungen, Frühling, Vorsicht? Welche Faktoren für die erfreuliche Entwicklung beim Infektionsgeschehen verantwortlich sind, lässt sich schwer sagen. Fest steht: Der positive Trend stabilisiert sich.
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Ciesek: „Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg“

Weniger Neuinfektionen, eine sinkende 7-Tage-Inzidenz und kein Anstieg mehr bei den Intensivpatienten - beim Infektionsgeschehen hält die positive Entwicklung der vergangenen Tage an. Am Donnerstagmorgen meldete das Robert Koch-Institut (RKI) 21.953 registrierte Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Zum Vergleich: Am Donnerstag vor einer Woche hatte der Wert bei 24.736 gelegen. Die Zahl der bundesweit binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt nun bei 129,1 (Vortag: 132,8; Vorwoche: 154,9).
„Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg“, hatte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, Sandra Ciesek, am Dienstagabend im NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“ gesagt. Sie führt die positive Entwicklung auf das Impfen zurück, aber auch auf das veränderte Verhalten der Menschen und den beginnenden Sommer. „Das ist immer ein Zusammenspiel.“
DIVI-Präsident: „Das ist unser Licht am Horizont“
In der vergangenen Woche sank die 7-Tage-Inzidenz erstmals wieder in allen Altersgruppen, wie das RKI in seinem Lagebericht vom Dienstagabend schreibt. In vier Bundesländern - Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Brandenburg - liegt die 7-Tage-Inzidenz nun unter 100. Mecklenburg-Vorpommern und Berlin sind kurz vor Erreichen dieser Marke.
Auch auf den Intensivstationen, wo positive Entwicklungen erst mit einiger Verspätungen spürbar werden, scheint sich die Lage mindestens zu stabilisieren. Am Dienstag lag die Zahl der versorgten Patienten bei 4.955 Fällen, auch hier zeigt die Kurve seit Ende April tendenziell nach unten. „Der Anstieg bei der Zahl an intensivpflichtigen Patientinnen und Patienten scheint aktuell gestoppt“, schreibt das RKI. Auch die Intensivmediziner selbst verbreiten vorsichtigen Optimismus.
Noch sei die Lage auf den Stationen angespannt, sagt Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), am Mittwoch in einem Youtube-Video. Man hoffe aber, dass bis Ende des Monats die Zahl der Intensivpatienten deutlich gesunken sei. „Das ist unser Licht am Horizont.“
R-Wert liegt unter 1
Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben vom Donnerstag binnen 24 Stunden 250 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche waren es 264 Tote. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 84.126. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie in Deutschland nachgewiesenen Infektionen stieg auf 3.473.503. Die Zahl der Genesenen gab die Behörde mit 3.107.300 an.
Seit über einer Woche - seit dem 27.4. - liegt auch der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert laut RKI-Lagebericht unter dem kritischen Wert von 1. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Nach RKI-Angaben vom Mittwochabend lag der Wert bei 0,83 (Vortag: 0,82). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 83 weitere Menschen anstecken.
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DPA/AKR