Polizei durchsucht Wald nach 34 Jahren
Cold Case Gitta Schnieder: Tötete der Heidemörder sie beim Gassigehen?
Wer war der Killer von Gitta Schnieder? Im April ist es 34 Jahre her, dass die Frau im Heidewald zwischen Holm-Seppensen und Sprötze (Niedersachsen) tot aufgefunden wurde. Jogger hatten sie auf einem Weg entdeckt. Sie starb durch einen Stich in den Hals. Jetzt hat die Polizei neue Hinweise und sucht ein zehn Hektar großes Areal ab.

Cold Case Gitta Schnieder - sie starb im April 1989
Im April 1989 war Gitta Schnieder mit ihrem Hund im Wald unterwegs. Was währenddessen passierte, ist unklar. Fest steht nur: Sie starb an einer Wunde am Hals. Die Sportler, die die Frau fanden, sollen sie schon kurz nach ihrem Tod auf dem Waldweg liegen sehen haben. „Der Mordfall, den wir jetzt noch einmal versuchen abzuklären, beinhaltet eine großflächige Suche im Tatortnahbereich“, sagt Polizeisprecherin Julia Graefe. Insgesamt würden zehn Hektar durchforstet. „Das entspricht einer Größe von 14 Fußballfeldern.“

Es gebe nach neuen Analysen, die seit Anfang vergangenen Jahres liefen, neue Erkenntnisse zu dem Fall. „Damals ist selbstverständlich der Tatort auch abgesucht worden – aber nicht in dem großen Umfang, wie wir das jetzt hier die Woche nochmal durchführen“, so Graefe. Ziel der Aktion war das Finden von Beweismitteln, welche auch nach über 33 Jahren im näheren Tatortbereich aufgrund von kriminalistischen Analysen vermutet wurden. Im Rahmen der Absuche konnten insgesamt 150 Gegenstände sichergestellt werden, davon werden vier zum jetzigen Zeitpunkt als ermittlungsrelevant eingestuft. Die genaue Prüfung der aufgefundenen Gegenstände hinsichtlich der Relevanz für das Ermittlungsverfahren steht in den kommenden Wochen an.
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Was hat der Heidemörder mit Gitta Schnieder zu tun?
Im gleichen Jahr, als Gitta Schnieder starb, wohnte in der Nähe auch der so genannte Heidemörder. Thomas Holst erlangte damals zweifelhafte Bekanntheit durch sein brutales Vorgehen. Zwischen 1987 und 1989 ermordete er drei Frauen in und um Hamburg herum. Er vergewaltigte seine Opfer zuerst, dann quälte er sie. Schlussendlich wurden alle getötet und zerstückelt. Ein psychiatrisches Gutachten soll den Mörder als „untherapierbar bei extremer Rückfallwahrscheinlichkeit“ beschreiben. Thomas Holst wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe und der Einweisung in eine psychiatrische Anstalt verurteilt.
Könnte der Heidemörder tatsächlich auch der Killer von Gitta Schnieder sein? „Wir schließen grundsätzlich nichts aus, in unserer Ermittlungsarbeit“, erklärte die Polizeisprecherin. Man erhoffe sich von der aktuellen Suche, Beweismittel zu finden. Konkretisieren wollten die Ermittler da aber nicht – aus taktischen Gründen. (dky)