Der Currywurstmann im Papa-Interview

Chris Töpperwien: „Das Zusammenleben als Familie mit einem Kind ist eine enorme Challenge“

Chris Töpperwien ist Vater durch und durch.
Chris Töpperwien ist Vater durch und durch.
Instagram/ chris.toepperwien
von Denise Gatzweiler, Axel Kreutz und Romina Lammers

Seit mehr als sieben Monaten ist Chris Töpperwien (49) Vater – und in dieser Zeit hat sich das Leben des „Goodbye Deutschland“-Stars schlagartig um 180 Grad gedreht. RTL hat mit ihm jetzt über seine neue Rolle als Papa gesprochen: Welche Herausforderungen gibt es im Alltag mit Baby? Und wie wirkt sich der Nachwuchs auf die Beziehung aus?

Interview mit Chris Töpperwien

Wie fühlt es sich an, Vater zu sein?

Vater zu sein ist etwas Wunderbares. Es ist für mich mich nicht nur eine ganz andere Herausforderung und Verantwortung, sondern diese Rolle öffnet die Augen auf die momentane Gesellschaft.

Welche Herausforderungen stellen sich?

Das Zusammenleben als Familie mit einem Kind ist eine enorme Challenge. Bei uns ist die Situation noch mal anders, da wir ja selbstständig sind und parallel ein Café mit Mitarbeitern zu leiten haben. Die Balance zu finden, für das Kind 100 Prozent da zu sein, aber gleichzeitig das Privatleben mit seiner Frau als auch das Geschäft nicht zu vernachlässigen, ist enorm.

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Was ist das Tolle am Vatersein – was lässt einen auch mal verzeifeln?

Mein Leben hat sich komplett umgekrempelt, weil ich mich jetzt ausschließlich auf mein Kind zu fokussieren habe. Da mein Sohn jeden Tag mit einem Lächeln aufwacht und mich somit automatisch zum Lächeln bringt, hat sich mein Lebensgefühl automatisch um 180 Grad gewendet. Ein Kind ist somit automatisch ein Therapeut. Wenn man es aus diesem Blickwinkel betrachtet, hat man sogar die Möglichkeit, sein Leben extremst zum Positiven zu wenden. Da unser Sohn ein Wunschkind ist, gab es niemals einen Zweifel daran, ob es die richtige Entscheidung war. Wir lieben unser Kind über alles und werden es behutsam und mit den für uns nötigen Traditionen und Werten erziehen.

Wie wird die Erziehung aussehen?

Ich persönlich halte nichts von dieser Freigeist-Erziehung, wo Kinder tun und lassen können, was sie wollen. Ich bin ein Gegner davon zu sehen, dass sich Eltern gar nicht mehr um ihre Kinder kümmern. Diese neuartige Erziehungsmethode unterstreicht ganz klar die Teilnahmslosigkeit und Faulheit mancher Erziehungsberechtigten. Für uns ist es wichtig, dass unser Sohn sich kreativ und mit viel Fantasie entwickeln kann. Gleichzeitig ist es aber wichtig, dass man gemeinsam ist, dass man gemeinsam den Tagesablauf plant und dass es gewisse Routinen gibt. Externe Medien auf iPhone und Tablets sind für mich, wie man unschwer erkennen konnte, persönlich inakzeptabel.

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Kinder und Mediennutzung – ein schwieriges Thema?

Ich denke, dass sich die Faulheit heutzutage immer mehr und mehr durchsetzt. Sein Kind abzuschieben – sich bloß nicht mehr mit ihm zu beschäftigen. Ich frage mich, wie man es vor 20, 30 oder mehr Jahren geschafft hat, Kinder großzuziehen, wo es all diese Medien noch nicht gab. Damals hat man gemeinsam gespielt oder die Zeit anderweitig gefüllt. Ich befürchte, dass Kinder heutzutage zum Statussymbol werden. Und das größte Problem ist, dass sich niemand dagegen ausspricht. Jeder sieht nur zu und keiner sagt etwas. Ob im Urlaub, wo Kinder mit ihren Eltern am Tisch beim Buffet mit Kopfhörern und iPads ruhig gestellt werden. Das ist ein Beispiel, was mir von tausenden Followern anhand von Fotos als auch Berichten zugespielt wurde. Ich finde solche Erziehungsmaßnahmen schlichtweg pervers. Was die Impulse für das kleine, heranwachsende Gehirn anstellt, können sich diese Eltern beim besten Willen gar nicht vorstellen. Von daher schlage ich vor, sich mal mit seinem Kinderarzt über das Thema zu unterhalten.

Im Video: Bei Smartphone-Papas verliert Chris Töpperwien die Fassung

Inwiefern hat sich die Beziehung zu Nicole verändert, seit Lino da ist?

Meine Beziehung zu meiner Frau hat sich durch unseren Sohn in keinster Weise verändert. Wir haben uns vorher als auch jetzt gleich stark geliebt und die Festigkeit der Beziehung war auch von vornherein schon gegeben. Ich denke, dass wir die perfekte Familie sind, auch wenn der Fokus jetzt überwiegend auf unserem Sohn liegt.

Welche Fortschritte macht der Kleine?

Der Kleine ist mittlerweile siebeneinhalb Monate alt. Für sein Alter ist er mittlerweile schon 72 cm groß. Er kann perfekt krabbeln und zieht sich mittlerweile überall hoch und stellt sich hin. Ich glaube, es dauert nicht mehr lange, dann wird er in seinem Laufstall oder auch an unserem Mobiliar anfangen, die ersten Schritte zu machen. Wir sind begeistert wie willensstark, kräftig und motiviert er ist. Wir gehen regelmäßig zum Kinderarzt, welcher uns immer wieder bestätigt, wie außergewöhnlich er sich entwickelt. Darauf sind wir natürlich ganz besonders stolz.