Hat sie sich übernommen?90 Kilo sollten runter! Chinesische Influencerin (21) stirbt in Abnehm-Camp

Chinesische Influencerin Cuihua Abnehmcamp
Die chinesische Influencerin Cuihua im Abnehm-Camp. Ihre Eltern gaben laut Medienberichten bekannt, dass die 21-Jährige vor wenigen Tagen verstorben ist.
Weibo

Wurde ihr der Beauty-Wahn rund um ihre Figur zum Verhängnis? Verschiedenen Medienberichten zufolge soll die chinesische Influencerin Cuihua am Samstag (10. Juni) in einem Abnehm-Camp gestorben sein. Dort wollte sie in kurzer Zeit 90 Kilo verlieren. Sie wurde nur 21 Jahre alt.

Drastische Entscheidung fürs Traum-Gewicht: Cuihua geht ins Abnehm-Camp

Ein paar Pfunde zu viel und dann ist da der immer wiederkehrende Wunsch, pünktlich zum Sommer wieder fit zu werden. So erging es offenbar der 21-jährigen Cuihua, die durch die Social-Media-Plattform Douyin – das chinesische TikTok – bekannt wurde.

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In einem Abnehm-Camp in der chinesischen Stadt Xi’an wollte sie so schnell wie möglich 200 Pfund (etwa 90 Kilo) abspecken. Doch dieses Ziel sollte sie nie erreichen: Auf ihrem Social-Media-Kanal bei Douyin bestätigte ihre Familie am Samstag die schreckliche Nachricht: Cuihua ist tot.

Ihre Eltern seien „immer noch dabei, das alles zu verkraften“, wie das Magazin Sixth Tone berichtet. Die offizielle Todesursache sei zwar bisher noch unklar. Allerdings soll Cuihua Berichten ihrer Eltern zufolge zuvor ein Krankenhaus aufgesucht haben, mit der Begründung sie habe sich nach einer Sporteinheit unwohl gefühlt.

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Viel Bewegung und kaum gegessen. Hat sich Cuihua zu viel zugemutet?

Ihre tägliche Routine, die sie selbst seit 2022 in über 100 Videos auf Douyin dokumentierte, sah wie folgt aus: Viel Bewegung in Form von hochintensiven Cardio- und Krafttrainingseinheiten, wie zum Beispiel Battle Ropes (das schnelle Schwingen von Seilen), Gewichtheben und einer gesunden Ernährung. Laut den Shanghai Morning News habe sie allerdings „sehr wenig“ gegessen, Cuihua soll sich an eine strenge Diät aus grobem Getreide, Kohl, Eiern und Obst gehalten haben. Ihr tägliches Leben habe sich ausschließlich auf ihre Fitness konzentriert.

Das Tragische: Selbst am Abend nach dem ohnehin schon anstrengenden Training führte die 21-Jährige weitere Übungen durch. Diese übertrug sie für ihre Follower per Livestream. Wie mehrere Medien berichten, soll es dort oft so ausgesehen haben, als würde sie sich bei ihrem Workout ziemlich abmühen.

Sie selbst behauptete, innerhalb der letzten sechs Monate 36 Kilo abgenommen zu haben, 25 davon alleine in den ersten beiden Monaten. Ihr Ziel war es, insgesamt 90 Kilo zu verlieren.

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Abnehm-Camp in der Kritik

Wie das Magazin Insider vermeldet, sollen sich solche Abnehm-Seminare in China immer größerer Beliebtheit erfreuen. Bei den Camps würden die Teilnehmer aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen und blieben mehrere Monate vor Ort. Mit Hilfe eines Trainers und einer Gruppe von Gleichgesinnten werde dann trainiert, um abzunehmen. Die Camps seien jedoch umstritten, da der Fokus auf einer zu schnellen Gewichtsabnahme läge - weder nachhaltig noch gesund.

Und:Im vergangenen Jahr berichtete die Zeitung Jiemian News, einer Tochtgesellschaft der Shanghai Press Group, dass sich Teilnehmer von sogenannten „Fat Camps“ in ganz China bei ihren Trainings verletzt hätten. Bei einigen von ihnen soll eine Rhabdomyolyse diagnostiziert worden sein. Dabei handelt es sich um eine schwere, potenziell tödliche Erkrankung, bei der nicht nur Muskeln abgebaut werden, sondern auch Giftstoffe in den Körper gelangen.

Cuihuas Tod schlägt hohe Wellen auf Social Media

In den chinesischen sozialen Medien schlägt der Tod der Influencerin nun hohe Wellen. Viele User schimpfen auf das Abnehm-Camp, sind der Meinung, dass die Betreiber die 21-Jährige zu schnell zu weit getrieben zu haben. Auf Weibo, einem chinesischer Mikroblogging-Dienst, schreibt laut New York Post ein Nutzer: „Das Trainingslager ist zu chaotisch.“ Jemand mit Cuihuas Figur hätte nicht so hochintensive Übungen machen dürfen, eine vernünftige Ernährung hätte viel mehr bewirkt und wäre viel schonender für ihre Gesundheit gewesen.

Ein anderer ergänzt: „Es kann nicht alles auf einmal hochintensiv sein, das halten Herz und Knie nicht aus. Man kann dann tatsächlich plötzlich sterben.“ Wiederum ein anderer kritisiert die Trainer aus der Einrichtung, diese hätten „kein umfassendes Wissen“. (vdü)