Wie Li Jingwei seine Familie wiederfindetVor 30 Jahren entführt: Mann findet zu seiner Mutter zurück - und das alles nur dank einer Zeichnung

Li Jingwei wird als Vierjähriger entführt. Über 30 Jahre später findet er zurück zu seiner Familie.
Li Jingwei wird als Vierjähriger entführt. Über 30 Jahre später findet er zurück zu seiner Familie.
BEIJING NEWS / WEIBO

Während einige Menschen nach den Feiertagen vermutlich erstmal wieder die Nase voll haben von ihrer Familie, dürfte das bei Li Jingwei aus China genau der gegenteilige Fall sein. Er ist nämlich mit einem echten Wunder ins neue Jahr gestartet, denn: Endlich hat er seine leibliche Mutter wieder gesehen – nach über 30 Jahren! Doch ohne eine ganz bestimmte Zeichnung hätte es diese emotionale Familienzusammenkunft vermutlich nicht gegeben.

Der 37-Jährige kann sich an kaum noch etwas erinnern - außer an sein Heimatdorf

Dieser Karte und seinem guten Gedächtnis verdankt Li Jingwei die Tatsache, dass er endlich seine Mutter wiedergefunden hat.
Dieser Karte und seinem guten Gedächtnis verdankt Li Jingwei die Tatsache, dass er endlich seine Mutter wiedergefunden hat.
JIMU NEWS / WEIBO

Der BBC zufolge wird der mittlerweile 37-Jährige im Jahr 1989, als er vier Jahre alt ist, von seinem Zuhause weggelockt und an einem Menschenhändlerring verkauft. Jahrzehntelang weiß der Familienvater nicht, woher er stammt, wächst 2.000 Kilometer von seinem eigentlichen Wohnort auf. Den Namen seines Heimatdorfes sowie die Namen seiner Eltern vergisst er im Laufe der Jahre, was ein Wiedersehen maßgeblich erschwert. Das Einzige was ihm bleibt ist die Erinnerung an das Dorf selbst.

Mit Stift und Papier bewaffnet zeichnet Li Jingwei eine Karte des Dorfes nach, so wie es in seinem Gedächtnis abgespeichert ist. Darauf zu sehen ist ein großes Gebäude, das Jingwei für eine Schule hält, ein Bambuswald und ein kleiner Teich. Am 24. Dezember postet er ein Video seiner Zeichnung auf dem chinesischen Videoportal „Douyin“ und erzählt seine Geschichte. Was danach geschieht, gleicht einem Wunder.

Lese-Tipp: Vermisst – Das große Wiedersehen: Beni gewinnt eine zweite Familie

Glücklicher lässt sich wohl kaum in ein neues Jahr starten

Mithilfe der Behörden und einer DNA-Analyse kann Jingweins leibliche Mutter ausfindig gemacht werden. Diese lebt in einem Bergdorf in Yunnan, im Südwesten Chinas. Vor wenigen Tagen treffen sich die beiden dann endlich wieder, nach mehr als 30 Jahren, in denen sie sich nicht gesehen haben. Die BBC berichtet, der 37-Jährige habe geweint und schien überglücklich darüber, seine Mutter endlich wieder in die Arme schließen zu können. Auf „Douyin“ schreibt er daraufhin: „Danke an alle, die mir geholfen haben, meine Familie wiederzufinden.“ So kann man auf jeden Fall ins neue Jahr starten! (vdü)