Falls Deutschland am Atomausstieg festhält

CDU-Chef Merz warnt vor "Blackout" bei Stromversorgung im Winter

ARCHIV - 14.01.2022, Berlin: Friedrich Merz, Kandidat für das Amt des CDU Bundesvorsitzenden, aufgenommen bei einem Interview mit der dpa Deutsche Presse-Agentur in seinem Büro Jakob-Kaiser Haus im Deutschen Bundestag.     (zu dpa «Merz ruft CDU ein Jahr nach Wahldesaster zum Zusammenhalt auf») Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
CDU-Chef Merz warnt vor "Blackout" bei Stromversorgung im Winter
mkx jai, dpa, Michael Kappeler

Was droht Deutschland im Winter? Wenn es nach dem CDU-Chef geht, nichts Gutes … Friedrich Merz hat vor einem Ausfall der Stromversorgung im Winter gewarnt, falls Deutschland am Atomausstieg festhält. „Es droht eine vollkommene Überlastung des Stromnetzes im Herbst und Winter sowie eine mangelhafte Versorgung mit Strom“, sagte Merz der „Bild am Sonntag“.
Wenn nur jeder fünfte Gaskunde diesen Winter mit Strom heize, verdopple sich der Strombedarf der privaten Haushalte, sagte Merz. „Wenn diese Regierung so weitermacht und aus ideologischen Gründen am Atomausstieg festhält, droht uns Anfang nächsten Jahres ein Blackout.“

Merz will Weiterbetrieb der Atomkraftwerke

Merz forderte die Bestellung neuer Brennstäbe für den Weiterbetrieb mindestens der drei noch nicht abgeschalteten Atomkraftwerke in Deutschland: „Wir hätten spätestens im August dafür gesorgt, dass zumindest für die drei Atomkraftwerke, die noch laufen, neue Brennstäbe bestellt worden wären, möglicherweise auch für die drei, die im letzten Jahr stillgelegt wurden. Damit wären zunächst einmal insgesamt 20 Millionen Haushalte sicher mit Strom versorgt.“

Wegen der Energiekrise, die sich durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zugespitzt hat, gibt es seit Monaten eine Debatte, ob die drei verbleibenden Atomkraftwerke länger laufen sollen, obwohl ihre Leistungsbetrieb-Berechtigung zum Jahresende erlischt. Die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP prüft derzeit in einem Stresstest die Sicherheit der Stromversorgung. Danach will sie entscheiden, ob die AKW noch etwas länger laufen. (dpa)

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