Und ein Idiot ist er eben auch nichtBoris Becker stützt Novak Djokovic: Nicht geimpft heißt nicht gleich schlechter Mensch
Tausende Menschen in Serbien demonstrieren für ihren Helden Djokovic. Doch nicht nur sein Heimatland steht im Einreise-Hickhack hinter dem Tennis-Star, auch Boris Becker tut es. Kurz vor der Gerichtsverhandlung in Melbourne, die über Ein- oder Abreise von Novak Djokovic befinden will (Die Anhörung gibt es heute ab 0.00 Uhr hier für alle im Livestream), hat ihm sein Ex-Trainer absolute Integrität bescheinigt. Derweil wird die Causa Djokovic immer skurriler – siehe Video oben!
Vorm Gesetz sind alle gleich, aber ...
„Er ist im guten Glauben nach Australien geflogen, eine gültige Einreisegenehmigung zu besitzen. Wären die Papiere, die er erhalten hat, nicht in Ordnung gewesen, wäre Novak niemals in den Flieger gestiegen. Er ist ja schließlich kein Idiot“, sagte Becker der „Bild“.
Dass der Weltranglistenerste nicht geimpft sei, findet Becker zwar nicht sonderlich prickelnd, aber: „Man muss seine Entscheidung respektieren. Nur weil man sich nicht impfen lässt, ist man nicht automatisch ein schlechter Mensch.“
VIDEO: RTL-Reporterin Elke Büchter berichtet von Pro-Djokovic-Protesten
Djokovic war am Mittwoch die Einreise nach Australien verweigert worden, weil er nicht die nötigen Dokumente für eine umstrittene medizinische Ausnahmegenehmigung hatte vorlegen können. Seitdem hält er sich in einem wenig luxuriösen Hotel für Ausreisepflichtige auf. Das tut Becker „in der Seele weh“, wie der frühere Wimbledon-Champion sagte: „Natürlich sind vor dem Gesetz alle gleich, doch er hat es nicht verdient, wie man aktuell mit ihm umgeht.“
Das Gericht in Melbourne will am Montagvormittag (ab 10.00 Uhr/0.00 Uhr MEZ) darüber entscheiden, ob Djokovic das Land verlassen muss oder doch bleiben und an den am 17. Januar beginnenden Australian Open teilnehmen darf. Ein positiver Corona-Test vom 16. Dezember 2021, den seine Anwälte jüngst angeführt haben, soll ihm offenbar doch noch zu einer Teilnahme an dem Turnier verhelfen. Dass Djokovic einen Tag nach dem vermeintlich positiven PCR-Test jedoch ungeschützt einer Veranstaltung des serbischen Tennis-Verbands beiwohnte, dürfte ihm nicht in die Karten spielen. (mli/dpa)