Deutliche Steigerung der Impfquote

Dieser Betrieb zahlt seinen Mitarbeitern 5000 Euro für die Impfung

von Philip Scupin und Robert Clausen

Die Impfquote stagniert in Deutschland – während Ende des Jahres noch über eine Million Menschen pro Tag geimpft wurden, waren es zuletzt nur noch rund 300.000. Die Impfkampagne der Bundesregierung zieht großen Spott auf sich. Ein Unternehmen aus Jena hat die Sache selbst in die Hand genommen – 5.000 Euro gab es für die Impfung – mit großem Erfolg.
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Drastische Steigerung der Impfquote

Bei der Böttcher AG aus Jena war Ende letzten Jahres die Sorge groß. Täglich gab es bis zu zehn Infektionen in dem Betrieb, mitten im wichtigen Weihnachtsgeschäft. Nur rund 60 Prozent der Belegschaft waren geimpft. Mit der Prämie konnte das Unternehmen die Impfquote unter seinen Mitarbeitern bis Ende Januar auf rund 90 Prozent erhöhen.

2.5 Millionen Euro für Impfungen

Das ließ sich das Unternehmen einiges kosten. Über 500 Mitarbeiter nahmen das Angebot in Anspruch – insgesamt hat das Unternehmen also rund 2.5 Millionen Euro an Impfprämien ausgegeben. Hat sich das gelohnt? Ja, sagt Vorstandsmitglied Danilo Frasiak im RTL-Interview: „Es hat wirklich richtig was gebracht. Während wir im November bis zu zehn Infektionen pro Tag hatten, ist in den letzten sechs Wochen nur eine Infektion registriert worden.“

Als die Impftermine knapp wurden, holte das Unternehmen sogar eine Ärztin, die in der Firma rund 200 Impfungen verabreichte. Frasiak ist stolz auf seine Belegschaft: „Das ist schön für unsere Mitarbeiter, weil sie vor den Folgen einer Corona-Infektion geschützt sind und für uns als Unternehmen sehr, sehr gut, weil wir mit toller Mannschaft unsere Aufgaben erledigen können.“

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Deutsche Impfkampagne stottert

Geld für die Impfung – was in der Firma funktioniert, ist von der Bundesregierung nicht gewünscht. Der einzige Anreiz, den es stellenweise gab, war eine Impf-Bratwurst und Gutscheine. Zwar haben mittlerweile mindestens 75,9 Prozent der Bevölkerung eine erste Impfdosis bekommen, doch die Kampagne stottert: Erstimpfungen gibt es kaum noch. Das Ziel der Bundesregierung unter Olaf Scholz, bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona zu impfen, ist Anfang der Woche krachend gescheitert.

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24.01.2022, Berlin: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) präsentiert ein Plakat für eine neue Impfkampagne während einer Pressekonferenz nach einem Treffen im Kanzleramt. Bundeskanzler Olaf Scholz traf sich mit den Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer, um über die Coronavirus-Situation und die Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus zu sprechen. Auf dem Plakat steht: "Impfen hilft. Sie hilft auch allen, die man liebt." Foto: Hannibal Hanschke/POOL AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Olaf Scholz bei der Vorstellung der neuen Impfkampagne
ms exa, dpa, Hannibal Hanschke

Spott über Impfkampagne

Dabei wird vor allem die neue Impfkampagne von Olaf Scholz heftig kritisiert und im Netz mit Spott überzogen. Uninspiriert, langweilig, in der Optik von Sanifair-Gutscheinen – so lauten nur einige der Kommentare auf Twitter. Dabei lässt sich die Bundesregierung die Kampagne einiges kosten: Von Januar bis März ist ein Budget von 60 Millionen Euro geplant.(rcl)

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